schön, dass Du auf der Seite Der Libanon für Kinder bist. Es ist die größte Webseite auf Deutsch für Kinder über den Libanon. Ich habe versucht – nach Themen sortiert – in Frage und Antwort Dir etwas über den Libanon zu erzählen.
Bitte schreib mir an kinder@derlibanon.de, wenn Du
Ich weiß nämlich auch nicht alles ;-)
Viel Spaß beim Lesen und Entdecken des Libanon.
Sabine M. El-Helou
~~~~~~~~~~~~~~~~~Suchst Du ein bestimmtes Wort auf einer Internetseite, drücke auf der Tastatur auf „Strg“ und „F“ (auf einer englischen Tastatur „Ctrl“ und „F“). Dann erscheint oben oder unten im Browser ein Feld. Dort kannst Du das Wort eingeben und danach suchen lassen. Das funktioniert oft auch bei vielen anderen Programmen wie MS-Word.
Klickst Du auf blau geschriebene Wörter, so springst Du
auf eine andere Stelle auf dieser Seite, auf eine andere Seite innerhalb
meiner Homepage (interner Link) oder auf eine E-Mail Adresse meiner
Homepage; dann bekomme ich eine Mail von Dir, die ich dann lese. Die
Mails an den Webmaster gehen direkt an ihn. Das ist Wolfgang Rammacher,
der die Webseite für mich programmiert hat. Du erkennst E-Mail
Adressen an dem @ Zeichen in der E-Mail Adresse.
Sind die blauen Wörter auch unterstrichen, kommst Du auf
eine fremde Webseite, die andere Leute erstellt haben (externer
Link) oder es ist eine E-Mail Adresse von anderen Personen, also nicht
von Wolfgang oder mir.
Wir haben diese Unterscheidung neu eingeführt. Es macht viel Arbeit
alle Links anzupassen. So kann es sein, dass Du auf manch andere Seiten
meiner Homepage nur blau unterstrichene Wörter im Text findet. Wir
hoffen, dass wir bis Ende des Jahres alle Seiten angepasst haben.
Auf dieser Libanon-Kinderseite gibt es viele Fotos. Klickt auf die
Fotos, dann erhälst Du eine größere Ansicht und
weitere Informationen zum Foto.
Weitere Bilder findest Du in der Photo-Galerie oder auf meinen
Webseiten für „Erwachsene“. Einige Ältere von Euch
können vielleicht auch mal in diesen
„Erwachsenen-Webseiten“ weitere interessante Informationen
und Bilder finden.
Top
Der längste Fluss im Libanon ist der Litani (ca. 140 km). Die Römer nannten ihn „Leontes“. Er beginnt in der Bekaa Ebene (ungefähr in der „Mitte“ vom Libanon) und fließt im Süden ins Mittelmeer.
Qurnet es-Sawda, der höchste Berg des Libanon, ist 3085 m hoch – und damit rund 90 m höher als die Zugspitze. Das ist der höchste Berg Deutschlands und liegt in den Alpen!
„Faouar Dara“ heißt die tiefste Höhle. Sie ist 622 m tief und steil abfallend! Nur gut ausgerüstete Höhlenforscher mit Klettergerät können sie betreten! Alles andere ist echt lebensgefährlich!
Der größte See ist der Karaoun-See in der südlichen Bekaa Ebene.
Beirut ist die größte Stadt, mit etwa 1,2 Millionen Einwohnern. Beirut ist auch die Hauptstadt des Libanon.
Beirut, Tripoli, Sidon, Tyros – all diese Städte liegen an der Küste und sind sehr alt! Es gab sie schon Tausende Jahre vor Christus!
Carlos Slim Helú – seine Eltern stammten beide von Libanesen ab, die aus dem Libanon nach Mexiko ausgewandert sind. Carlos wurde am 28. Januar 1940 in Mexiko-Stadt geboren und wuchs dort auf. Er gilt als der reichste Mann der Welt! Aber er musste und muss noch immer dafür auch viel arbeiten, organisieren und Köpfchen haben.
Keine Angst, das Essen ist nicht scharf und schmeckt lecker. Die
Libanesen essen sehr gerne, wenn sie Zeit haben – und das
stundenlang. Wenn Du bei ihnen zu Besuch bist, bekommst Du immer etwas
zum Essen angeboten bis Du platzt ;-) Ein „Nein, Danke.“
wird nicht akzeptiert. Aus Höflichkeit wird im Libanon oft erst
abgelehnt und der Gastgeber fordert Dich gleich nochmal auf.
Ein Tipp von mir: Wenn Du gefragt wirst, ob Du von „dem
da“ schon probiert hast und Du bist schon satt, sag: „Ja, es
war sehr lecker.“ Wenn Du „Nein.“ sagst, bekommst Du
es sofort auf den Teller.
Die Libanesen essen gerne Pizza. Die typisch libanesische Pizza ist aber nur so groß wie eine Handfläche. Aber Du kannst auch „normal große“ Pizza bekommen. Pommes sind auch sehr beliebt. Sie werden aus den libanesischen Kartoffeln gemacht, die oft über ein Kilo wiegen! Die Pommes schmecken sogar kalt sehr gut.
Vormittags bis mittags kaufen sich die Libanesen oft ma’uusche,
eine Art Pizza, die aber mit Kräutern, Käse oder manchmal mit
Kaschk (كشك
, lib.: kishik) belegt ist). Es gib hauptsächlich zwei
Arten: 1.) ma’uusche bi-jibne (schibne ausgesprochen): also
mit Käse und 2.) ma’uusche bi-zater: Zater ist hier
eine Mischung aus Thymian, Sesamkörner, Salz und lila Sumach, der
säuerlich schmeckt. Diese Mischung wird mit Olivenöl
angerührt und auf den Hefeteig (ähnlich wie der Pizzateig)
gestrichen. Nach dem sie aus dem Ofen kommen, legt der Verkäufer
Tomaten, Oliven und frische Minze drauf, wenn man möchte.
Es gibt auch viele kleine im Ofen gebackene gefüllte Teigtaschen,
zum Beispiel mit Hackfleisch, Käse oder Spinat.
Auch Falafel (lib. falefel) sind ganz lecker. Das sind kleine in Öl frittierte Bohnenmusbällchen (Kichererbsen und Ackerbohnen). Sie werden in das dünne libanesische Fladenbrot eingewickelt. Zuvor wird noch eine Sesam-Soße (Tahini-Soße, arab. taratoor) darüber gegeben und Tomaten oder eingelegte Speiserüben (die wie Essiggurken schmeckt) darauf gelegt. Die Falafelbällchen sollten aber noch heiß sein, dann schmeckt es am besten. Das musst Du unbedingt probieren!
Wenn die Erwachsenen im Restaurant essen gehen, gibt es vor dem richtigen Essen immer erst die Vorspeise (mezze) auf kleinen Tellern. Dabei dürfen große Fleischtomaten, Salatblätter, Radieschen, libanesische Oliven und Olivenöl nicht fehlen.
Im Restaurant kannst Du auch dem Kellner sagen, welche der über 70 Vorspeisen Du gerne möchtest. Es gibt auch leckere Vorspeisen aus rohem Fleisch. Ich rate dir allerdings davon ab, denn wenn das Fleisch nicht 100% frisch ist, bekommst Du starken Durchfall. Als Hauptspeise gibt es meist Grillspieße und Pommes.
Und nun das Beste: Süße kleine Kuchen. Die sind meist aus Blätterteig mit verschiedenen Nüssen und ganz viel Zuckersirup. Natürlich gibt es auch Eis, aber probiere einmal das typisch arabische Eis (busa arabiyye). Es schmeckt unserem Eis sehr ähnlich, aber wenn Du es ableckst, kannst Du es fast wie Kaugummi in die Länge ziehen. Auf der Zunge schmilzt es wie ganz normales Eis. Viel Spaß dabei :-) Leider wird es nur noch selten verkauft.
Am liebsten essen sie zwischendurch man’uusche (eine Art Pizza, die aber mit Kräutern oder Käse belegt ist.) und Falafel.
Libanesische Oliven dürfen bei keinem Essen fehlen! Die Libanesen sagen: „Ein Essen ohne Oliven ist kein Essen!“ Süße arabische Kuchen, vormittags Knefe (Es besteht aus einer Art paniertem Käse, der eigentlich gar nicht nach Käse schmeckt. Es wird meist wie ein Sandwich in ein rundes Brötchen gelegt. Dazu wird auf den Käse viel Zuckersirup gegossen. Wird es in einer Konditorei am Tisch zum Essen angeboten, bekommt man es auf einen Teller mit dem Brötchen nebendran. Nüsse (frisch oder gesalzen) zum Knabbern sind auch sehr beliebt.
Nein, das libanesische Essen ist überhaupt nicht scharf. Möchte aber jemand doch scharf essen, streut er sich z.B. scharfen roten Pfeffer extra über sein Essen oder er nimmt etwas von einer scharfen Pasta auf seinen Teller.
Es gibt den libanesischen Döner, den die Libanesen „Scharwarma“ nennen. Meiner Meinung schmeckt er viel besser als der türkische Döner in Deutschland. Aber entscheide selbst und probiere einmal „Scharwarma“. Das Fleisch ist 100% Rindfleisch. Eine andere Sorte ist aus Hähnchenfleisch. Sie wickeln das Fleisch in das dünne libanesische Fladenbrot. Vorher begießen sie das Fleisch mit einer beigen Soße (taratoor). Manchmal ist da ein bisschen Knoblauch drin. Dann kommen Tomaten und eingelegte Speiserübe (kabiis), die wie Essiggurken schmeckt, obendrauf. Probiere ihn. Er schmeckt lecker :-)
TopAm meisten essen die Libanesen Rindfleisch oder Hähnchenfleisch.
Ab und zu kommt auch das teurere Lammfleisch auf den Tisch, z.B.
an (muslimischen) Festtagen. Der Islam verbietet den Muslimen Schweinefleisch
zu essen. Aber selbst die Christen im Libanon essen kaum Schweinefleisch
(siehe nächste Frage).
Singvögel bekommt man als Delikatesse in manchen
Restaurants, aber für viele Libanesen in den Dörfern ist das
Schießen auf Singvögel seit je her eine Art Volkssport. In
schlechten Zeiten hatte man so damals etwas Fleisch auf den Teller
bekommen.
Schweinefleisch oder Produkte vom Schwein, wie Schweineschinken, werden
nur selten im Libanon verkauft – z.B. in einigen Metzgereien in
christlichen Gebieten, in super großen Supermärkten (engl. hypermarket)
oder in Delikatessenläden. Hier kann man mit etwas Glück auch
den italienischen Parma-Schinken oder Schwarzwälder Schinken
finden. Im Allgemeinen ist Schweinefleisch viel teurer als z.B.
Rindfleisch. Außerdem verdirbt Schweinefleisch in der Hitze
schneller.
Im Libanon enthält die einfache Salami nie Schweinefleisch, weder
in den normalen Einkaufsgeschäften noch im Restaurant oder auf
Pizzen. Auf der Pizza ist Schweinefleisch viel zu teuer, da wird lieber
Salami aus Rindfleisch genommen. Top
Kurz gesagt: Nein, denn das Fleisch darf kein Blut mehr enthalten und es muss von einem Muslim geschlachtet bzw. geschächtet werden. Dieser sagt dann kurz davor Bismillahi r-rahmani r-rahim (بِسْمِ اللَّهِ الرَّحْمَـنِ الرَّحِيمِ : Im Namen des Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen) oder die Kurzform Bismillah (بِسْمِ اللَّهِ: Im Namen Gottes) oder etwas Ähnliches.
Genauer:
Was bedeutet halal?
Die Christen – vor allem auch die deutschsprachigen Christen
– kennen das Wort halal meistens nicht, da es ein
arabisches Wort ist: حلال.
Es bedeutet: erlaubt, zulässig, rechtmäßig,
gesetzmäßig. Im islamischen Recht sind alle Dinge und
Handlungen halal, die aus islamischer Sicht
„erlaubt“ sind. Unter halal (حلال)
fallen z.B. alle Nahrungsmittel, welche die Muslime essen dürfen.
Das Gegenteil ist haram (حرام)
(verboten, unerlaubt) – also alles, was Muslime
nicht essen dürfen. So dürfen sie z.B. kein Schweinefleisch
(aus hygienischen Gründen), berauschende Getränke (wie
Alkohol) und Blut zu sich nehmen – das ist haram. Daher
darf das Fleisch von Tieren, das ein Muslim essen möchte, kein Blut
mehr enthalten.
Aber wie geht das? Das erreicht man am besten durch das „Schächten“: Man schneidet dem lebendigen Tier mit einem besonderen Messer ganz schnell am Hals die Blutgefäße sowie die Luft- und Speiseröhre durch. Damit fließt das Blut aus dem Tier. Das ist auch aus hygienischen Gründen sehr wichtig, denn vor allen in den heißen arabischen Ländern und in der damaligen Zeit des Propheten Mohammed konnten sich Bakterien im Blut sehr schnell vermehren und die Menschen nach dem Essen vom Fleisch krank machen. Damals gab es nämlich noch keine Kühlschränke. Beim Schächten wird das Tier normalerweise nicht betäubt. Aber in Ländern wie Deutschland, Norwegen und Schweden muss ein Tier, so schreibt es das Gesetz vor, vor dem Schächten bzw. Schachten betäubt werden.
Außerdem muss das Tier von einem Muslim geschächtet werden, der kurz davor Gott anruft, meist indem er „Bismillah“ (Im Namen Gottes) sagt. Also ist das Fleisch bei Christen nicht „halal“. In solchen Fällen kann ein Muslim jedoch bestimmtes Fleisch wie Rindfleisch „halal machen“, indem er vor dem Essen des Fleisches „Bismillah“ (Im Namen Gottes) sagt.
Übrigens: Diese Art des Schlachtens ist in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz verboten, denn die Tiere müssen in Deutschland vorher betäubt werden. Ausnahmen gibt es z.B. für Minderheiten mit islamischem Glauben. Top
Der Koran, das heiligen Buch der Muslime, beantwortet in der Sure 5 Vers 5 diese Frage:
Heute sind euch alle guten Dinge erlaubt. Und die Speise derer, denen die Schrift gegeben wurde, ist euch erlaubt, wie auch Eure Speise ihnen erlaubt ist. (...)
Wer hat „die Schrift“ laut dem Koran? Das sind die Christen, sie haben die Bibel und die Juden, sie haben die Tora (das sind die fünf Bücher Mose oder der Pentateuch im Alten Testament der Bibel).
Also dürfen Muslime Fleisch von bzw. bei Christen (und Juden) essen – außer Schweinefleisch, denn das ist für sie sowieso verboten (haram).
Es gibt auch muslimische Gruppen, bei denen ein Muslim das von Christen
geschlachtete Fleisch, wie z.B. Hähnchenfleisch, im Notfall
„halal“ machen kann, indem er vor dem Essen des Fleisches
„Bismillah“ (Im Namen Gottes) sagt.
Top
Aber das ganze Thema halal oder haram beim Essen (außer vielleicht bei Alkohol und Schweinefleisch) ist kein Thema im Libanon. Christen essen in muslimischen Restaurants und Muslime essen in christlichen Restaurants oder Schnellimbissläden. Nur ganz wenige Produkte sind mit halal gekennzeichnet.
Im Libanon arbeiten in den Schlachtereien fast ausschließlich Muslime. Somit wird das Fleisch automatisch nach dem islamischen Gesetz geschlachtet und das Fleisch ist halal. Ob allerdings das Fleisch aus dem Ausland, wie aus Argentinien, auch halal ist, weiß ich nicht. Auf ganz wenigen Fleischverpackungen steht halal drauf. Muslime und Christen verarbeiten das Fleisch, z.B. zu Wurst, oder verkaufen es.
Das, was im Glas auf dem Tisch wie Milch aussieht, ist natürlich keine Milch. Es ist Anisschnaps, also Alkohol. Sie nennen ihn Arak. Zuerst gießt man etwas Arak in ein kleines Glas. Er sieht aus wie Wasser, riecht aber schon stark nach Anis, je nach Sorte. Dann fügt man Wasser hinzu. Nun wird die Flüssigkeit fast weiß. Zum Schluss macht man noch 1-2 Eiswürfel hinein, denn man sollte ihn nur kalt trinken. Zum Arak isst man immer die libanesischen Vorspeisen. Ist der Arak warm und man isst nichts, bekommt man große Probleme, zum Beispiel Kopfweh. Natürlich sollten auch die Erwachsenen nicht zu viel davon trinken, sonst werden sie betrunken. Top
Im Libanon leben Muslime und auch viele Christen. Normalerweise bekommt man überall Alkohol zu kaufen. Man kann ihn auch überall trinken. Aber Leute mit einer Alkoholflasche in der Hand, aus der man öffentlich auf der Straße trinkt – das gibt es nicht. In Gebieten, wo nur Muslime sind, könnte es schwieriger werden Alkohol zu finden, da sie selbst keinen Alkohol trinken dürfen – der Koran verbietet das.
Früher tranken die libanesischen Kinder und Erwachsenen Wasser. Heute trinken die Kinder meist Cola. Manchmal auch Ananassaft oder Maulbeersaft, der dunkellila aussieht und „tuut“ genannt wird. Es wird oft ein Pulvergetränk getrunken, das es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt. Dabei wird am meisten „Orange“ gekauft. Sie nennen es „Tänk“, weil die Firma, die das Pulver herstellt, so heißt (Die Firma schreibt sich „Tang“.). Man gibt ein bisschen Pulver in ein Glas, füllt es mit kaltem Wasser und rührt um. Manchmal werden auch Eiswürfel hineingegeben. Wenn die Eltern auf die Gesundheit ihrer Kinder achten, passen sie auf, dass sie nicht zu viel dieser süßen Getränke trinken und geben ihnen Wasser. Das ist viel gesünder. Denn Zucker greift die Zähne an (Zähneputzen nicht vergessen!), macht Dich dick...
Die Erwachsenen trinken viel Wasser. Dabei trinken sie oft aus
der Flasche. Sie halten die Flasche ca. 30 cm schräg nach oben
weg vom Mund und gießen es direkt in den Mund. Da kann schnell eine
halbe Flasche leer sein, wenn man großen Durst hat. Du kannst es ja
mal im Sommer probieren, aber am besten im Freien, da Du Dich die ersten
paar Male bestimmt verschlucken wirst und Wasser auf den Boden
fließt.
Alkohol trinken die Christen auch gerne: Whisky, Arak
(libanesischer Anisschnaps mit Wasser und Eis), Bier und Wein.
Es gibt sehr gutes libanesisches Bier (auch alkoholfrei) und
libanesischen Wein.
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Ganz einfach. Früher hatten die Menschen noch keinen Strom und/oder keinen Kühlschrank, denn das war damals noch nicht erfunden. Daher benutzten sie ein Tongefäß, in das ungefähr ein Liter Wasser hinein passt. Als es dann Kühlschränke gab, war es am Anfang für viele Menschen noch zu teuer, um sich einen zu kaufen. Dieses Tongefäß stellte man griffbereit auf den Tisch und jeder konnte dann daraus schön kühles Wasser trinken. Leider sieht man diese traditionellen Tongefäße heute nur noch selten im Libanon, obwohl die Stromversorgung in den meisten Gebieten sehr schlecht ist, d.h. es gibt sehr oft stundenlang keinen staatlichen Strom. Viele Familien kaufen sich zusätzlichen Strom von privaten kleinen Anbietern in der Nachbarschaft, damit sie den Kühlschrank und Fernseher laufen lassen können und Licht am Abend haben.
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Gibt es denn nichts Schönes über den Libanon und seine Menschen zu berichten? In den Nachrichten wird oft immer nur das Negative aus den Ländern berichtet. Die guten Dinge interessieren Menschen komischerweise nicht so sehr: wird von Bombenattentaten, Kriegen oder Katastrophen berichtet, schauen sich dies viel mehr Menschen an, als wenn über das Schöne in einem Land berichtet wird. Im Libanon gab es 15 Jahre lang einen Bürgerkrieg (1975 - 1990). Das ist vielleicht länger als Du schon gelebt hast. Leider gibt es auch im Libanon „böse“ Menschen. Es wird aber viel zu wenig über die „guten“ Menschen, ihre Arbeit und über das herrliche Land berichtet. Deshalb habe ich diese Internetseite gemacht, damit Du auch einmal etwas Schönes über den Libanon und seine gastfreundlichen Menschen erfährst. Der Mensch und vor allem Du als Kind bist von Natur aus neugierig! Schau Dir auch einmal die vielen Fotos in der Photo-Galerie an. Schaue, höre, lese, staune, hinterfrage immer (bei egal was) und erst dann urteile über den Libanon und seine Menschen.
TopKarneval oder Fasnacht bzw. Fasching wie in Deutschland gibt es nicht. Aber die Kinder in christlichen Familien verkleiden sich am Abend des 3. Dezembers. Sie klopfen in der Nachbarschaft an die Tür und sammeln Schokolade und andere Süßigkeiten. Dabei rufen sie: „Hayschlii Barbara“ (Renn weg, Barbara!). Derjenige, der am meisten Süßigkeiten bekommen hat, hat gewonnen. Es wird vor allem in den Dörfern gemacht, wo man die Nachbarn kennt.
Warum verkleiden sich aber die Kinder? Lies hier die Geschichten
von Barbara.
Wer war diese Barbara?
Der Barbaratag am 4. Dezember ist der Gedenktag.
Die Leute, welche das Leben der Heiligen studieren sagen, dass die Heilige Barbara von Nikomedien in Nikomedia (heute die Stadt Izmit in der Türkei) ungefähr 300 Jahre nach Jesus starb. Keiner weiß aber ganz genau, ob und wo sie wirklich gelebt hat. Es wird erzählt, dass Barbaras Vater für sie einen Turm gebaut hatte und sie dort einsperrte (wie im Märchen von Rapunzel), damit sie keinen Kontakt zu anderen Menschen hat und keine Christin wird. Aber genau das Gegenteil ist passiert. Sie war sehr klug und hatte sich eines Tages als Mann verkleidet um abzuhauen. Ihr Vater wollte sie töten, weil sie Christin geworden ist, also an den lieben Gott glaubte. Es wird gesagt, dass er selbst Barbara geköpft haben soll.
In einer libanesischen Legende heißt es, dass sie aus dem
Libanon, aus der Region Baalbek, stammt. Ihr Vater war damals ein
römischer Gouverneur der römischen Stadt Helipolis (heute
Baalbek) im Libanon. Er glaubte an die Götter dieser Region und
nicht an den christlichen Gott. Er sperrte seine Tochter in einen Turm,
damit sie das Christentum nicht kennenlernt. Aber ganz alleine im Turm
hatte Barbara genug Zeit zum Nachdenken – und wurde Christin.
Eines Tages verkleidete sie sich, um aus dem Turm abzuhauen. Daher
verkleiden sich noch heute die Kinder am Barbaratag. Leider befahl ihr
zorniger Vater sie zur Strafe, dass sie Christin geworden ist,
köpfen zu lassen. Die Legende erzählt, dass bei der Bestrafung
ein Blitz einschlug, der Boden aufging und den Körper von Barbara
verschlang. Somit wurde sie nicht geköpft. Ihr Vater starb kurz
danach.
In der Stadt Baalbek wird heute noch am Barbaratag immer ein großes
Fest gefeiert.
Glauben alle Libanesen an die Heilige Barbara?
Viele Libanesen feiern den Tag auch nicht nur aus religiösen
Gründen, sondern weil es Spaß macht sich zu verkleiden und es
viele Süßigkeiten gibt. Somit feiern diesen Tag manchmal auch
manche Muslime, vor allen, wenn sie mit Christen zusammen leben.
Im Libanon hat der Markt die Heilige Barbara auch als guten Verkaufsschlager entdeckt, mit der man viel Geld verdienen kann: In dieser Zeit lassen sich folgende Dinge gut verkaufen: billige Plastikmasken (auch Tiere wie Löwe und Tiger, Batman, Hexen und Politiker), Süßigkeiten, Schokolade, verschiedene süße Kuchen (zum Beispiel qatayef = eine Art Teig, der mit Qashta (das ist soetwas wie Sahne) oder Walnüsse gefüllt ist – die Füllung ist für die Leute aus Baalbek auch ein Symbol der Fruchtbarkeit) oder gekochte Gerstenkörner mit Zucker.
Warum isst man gekochte Gestenkörner mit Zucker?
Die libanesische Legende sagt: Während Barbara auf der Flucht vor
ihrem Vater versuchte sich auf dem Feld zu verstecken, wuchs dort
plötzlich der Weizen und verbarg sie. Leider wurde sie von den
Soldaten trotzdem gefunden. Für die Leute aus Baalbek ist der
Weizen auch ein Zeichen für Fruchtbarkeit.
In Deutschland stellt man am 4. Dezember einen Kirschzweig (auch Barbarazweig genannt) in eine Blumenvase und stellt sie ins Wohnzimmer. Manche hängen an jede Knospe einen Zettel mit einem Wunsch. Man sagt, der Zettel bzw. der Wunsch auf dem Zettel, an dem die Blüte an Weihnachten blüht, geht in Erfüllung.
Die Heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute, Artilleristen, Elektriker und vielen mehr. Top
Ja, aber sie müssen bis Weihnachten auf ihre Geschenke warten. Sie
nennen den Nikolaus auf Englisch „Santa Claus“
(gesprochen: Santa Kloos) oder auf Französisch „Papa Noel“.
Daher sagen wir in Deutschland auch oft „Weihnachtsmann“. Im
Libanon bringt er heute auch die großen Geschenke mit.
Meine Freundin meinte, als sie vor ca. 35 Jahren ein Kind war, habe das
Christkind die Geschenke in der Nacht gebracht. Am Morgen rannte man
erwartungsvoll zur Krippe unter dem Baum und hat dort die Geschenke
entdeckt und ausgepackt.
Das Beste im Libanon ist, dass es muslimische und christliche Feiertage gibt. Meistens gibt es an allen Feiertagen schulfrei bzw. Banken und Ämter sind dann geschlossen. In christlichen Gebieten sind die (kleineren) Einkaufsgeschäfte an muslimischen Feiertagen meist geöffnet und in muslimischen Gebieten die Geschäfte an christlichen Feiertagen. Ferien haben die Schüler nur im Sommer, an Weihnachten und an Ostern. Top
Im Libanon ist der Muttertag immer am Frühlingsanfang, d.h. am 21. März. Die Kinder basteln etwas (oft auch im Kindergarten und in der Schule) oder kaufen Geschenke für ihre Mutter. Aber man wünscht auch anderen Müttern, die man kennt, alles Gute zum Muttertag. Im Fernsehen und auf Werbeplakaten wird schon Wochen vorher viel Werbung gemacht, denn die Geschäfte wollen verkaufen. Die Preise von Blumen steigen enorm.
Die Libanesen haben natürlich ihr libanesisches Geld, das „Libanesische
Pfund“. Die Libanesen sagen dazu „Libanesische Lira“
oder kurz „Lira“ und kürzen es auf den
Preisschildern mit „LL“ ab. Davon gibt es Münzen
(250, 500) und Geldscheine (1.000, 5.000, 10.000, 20.000 und 50.000).
1.000 LL sind ungefähr 50 Cents, 20.000 LL sind ungefähr 10
Euro. Mein Trick zum Umrechnen: Streiche zuerst die letzten 3 Nuller
(oder teile die Zahl durch 1000) und teile nun die Zahl durch zwei.
Es wird aber auch der amerikanische US-Dollar benutzt. Hier ist
die Umrechnung: Für 20 US-Dollar bekommst Du in den Geschäften
30.000 LL.
Manchmal, wenn Du im kleinen Supermarkt oder Tante Emma Laden bist und
ein bisschen Kleingeld zurückbekommen solltest, gibt der
Verkäufer Dir oft Kaugummi statt Geld zurück. Nur, mit
Kaugummi kannst Du selbst nichts im Geschäft kaufen. Da schaut Dich
der Verkäufer nur komisch an und fragt sich, wie Du auf diese
Schnapsidee kommst. Ich habe es einmal zum Spaß ausprobiert. Ich
wollte meine Kekse mit Kaugummi bezahlen ;-). Der Verkäufer war so
verdutzt, dass er mir die Kekse sogar gab.
Normalerweise kannst Du nicht mit Euro bezahlen. Das geht nur in ein paar ganz wenigen großen Geschäften.
TopIn der Steinzeit lebten die ersten Menschen. Das war ca. 180.000 v. Chr. (vor Christus, also vor Jesus Geburt). Sie wohnten in Höhlen und haben das Feuer entdeckt. Ihre behauenen Steine benutzten sie als Werkzeuge. Waffenspitzen halfen ihnen bei der Jagd.
Das älteste Skelett stammt aus der Zeit 30.000 v. Chr. Es ist ein ca. 8-jähriges Kind, das man in der Höhle von Kasr Akil bei Antelias, nördlich von Beirut gefunden hat.
Um 5.000 v. Chr. begannen die Menschen runde/ovale Hütten zu bauen, die später aus einem Gemisch aus Schlamm und Stroh bestanden. Ihre Toten beerdigten sie unter dem Haus. Hunde, Schafe und Ziegen wurden gezähmt. Sie bauten auch Pflanzen an und haben ihre Ernteerträge in Tontöpfen gelagert. Die Tontöpfe wurden durch Einritzen von Mustern verschönert.
Das Kupfer kam sehr wahrscheinlich 3.500 v. Chr. aus der
Nachbarinsel Zypern und der Sinai Wüste. Sie stellten damit Waffen,
z.B. Dolche und Werkzeuge zum Fällen der Bäume sowie zum
Steine aus der Erde graben her. Mit ihren Werkzeugen konnten sie nun
auch Steine so bearbeiten, um rechteckige Häuser zu bauen.
In Byblos, das früher Gubla hieß, wurden die Toten in
große Tongefäße unter der Erde begraben. Krieger bekamen
ihre Dolche und Steinäxte mit ins Grab, die Frauen ihren Schmuck.
Alle bekamen in Tontöpfen Wasser und Getreide für die Reise
ins Leben nach dem Tode. Top
Der Libanon liegt am Mittelmeer, grob gesagt zwischen der Türkei und dem heutigen Israel. Der Libanon selbst ist ein sehr kleines Land, fast halb so groß wie Hessen in Deutschland. Im Laufe der Zeit kamen viele Völker oder Großmächte durch den Libanon, zum Beispiel verschiedene arabische Völker, Römer, Griechen und die Türken (Osmanen). Auch die Kreuzritter waren im Libanon auf dem Weg nach Jerusalem, das im heutigen Israel, südlich vom Libanon liegt. Den Libanesen gefiel es natürlich nicht, dass Fremde in ihr Gebiet eindringen und haben sich gewehrt, wobei es dann zu Kriegen kam. Manchmal haben die Libanesen auch untereinander gekämpft, weil jeder mehr Macht oder Geld haben möchte. Heute gibt es im Moment Gott sei Dank keinen Krieg im Libanon, aber man weiß nie genau, wann wieder einer ausbricht. Informiere Dich also über die politische Lage im Libanon, bevor Du das wunderschöne und interessante Land besuchst.
Ein Krieg ist etwas sehr Schreckliches. Es bringt nur Schmerz, Leid, Zerstörung und Tote. Ein Krieg bringt nie die Lösung zu einem Problem! Egal welches! Es macht nur noch mehr Probleme! Leider kapieren das die Erwachsenen immer noch nicht. Den verantwortlichen Erwachsenen, die Kriege beginnen, geht es meist nur um ihre Macht und um Geld. Sie wollen immer mehr. Die normale Bevölkerung wie die Frauen, Kinder und alte Menschen leiden am meisten darunter. Die Männer müssen ihr Haus und oder Land verteidigen, dass es ihnen niemand wegnimmt. Wenn der Feind aber zu stark ist, müssen alle fliehen, aber wohin? Und das meist ohne Koffer, Geld und Essen. Dabei haben sie immer Angst von jemand erschossen oder von einer Bombe getroffen zu werden. Würde Dir das gefallen, so Dein Haus oder Deine Wohnung zu verlassen und in Angst zu leben? Top
Leider ist der Mensch meist von Natur aus so, dass er alles oder noch mehr haben will. Wie ist das bei dir? Willst Du nicht immer wieder noch ein neues Spielzeug oder das modernste Modell eines Handys bzw. Du bist eifersüchtig auf Deine Freunde, wenn sie etwas Besseres haben und möchtest es auch? Genau so denken die Erwachsenen. Wenn sie dann noch viel Einfluss und Macht haben, versuchen sie Gebiete anderer zu nehmen oder beginnen einen Streit bzw. Krieg um das zu bekommen was sie möchten. Meist geht es immer um mehr Macht und Geld. Leider leiden sie nicht (direkt) unter dem Krieg (sie sind an sicheren Orten), sondern die Unschuldige, das einfache Volk. Sollte es dann doch jemanden von den Mächtigen treffen, rächen sie sich meist grausam am Angreifer und / oder an dessen Familie und Freunde bzw. Anhänger, also wieder am einfachen Volk, das eigentlich gar nichts damit zu tun hat.
TopNormalerweise nicht. Wenn Deine Eltern regelmäßig mit Dir zum Arzt gegangen sind, um Dich impfen zu lassen, brauchst Du keine Angst zu haben. Allerdings darfst Du kein Wasser aus dem Wasserhahn im Hotel trinken. Das ist kein Trinkwasser!!! Trinke am besten immer Wasser aus einer gekauften Wasserflasche.
Wenn Du im Meer schwimmen möchtest, sollen Deine Eltern im Hotel oder andere Libanesen fragen, ob gerade Quallen im Meer schwimmen. Die kommen zu bestimmten Jahreszeiten. Das sind vor allem die Leuchtquallen (oder auch Feuerquallen genannt). Ihr lateinischer Name ist „Pelagia noctiluca“. Wenn Du sie berührst, wird Deine Haut rot und brennt sehr. Du darfst auf keinen Fall kratzen. Geh schnell zu Deinen Eltern und die sollen die Libanesen fragen, was am besten zu tun ist.
TopWie im jeden Land gibt es arme Menschen und natürlich auch Kinder. Manche Kinder haben zum Beispiel im Krieg auch ihre Eltern verloren und wohnen in einem Heim. Andere sind körperlich und/oder geistig behindert und werden in einem Heim betreut. Nur gibt es oft niemand oder nur ganz wenige Leute, die für diesen Platz im Heim bezahlen. Im Libanon gibt es viele Gruppen, welche diesen Menschen helfen. Es gibt z.B. SOS-Kinderdörfer. Frage am besten Deine Eltern. Auf meiner Internetseite habe ich im Menüpunkt Spenden ein paar Hilfsgruppen und Organisationen genannt. Da können sich Deine Eltern mit Dir eine Organisation aussuchen und Geld spenden. Natürlich gibt es auch andere Organisationen, an die Ihr Geld schicken könnt.
Ein Beispiel: Es gab 2013 es einen Aufruf - von dem Verein Akut-Hilfe für Kinder und Jugendliche im Libanon e.V. aus Freiburg - für das kleines Mädchen Myriam im Libanon zu spenden. Es war nur ein Jahr und 8 Monate alt. Sie war schwer krank, sie hat Leukämie, ein Blutkrebs. Deshalb brauchte sie dringend eine Operation und weitere sehr teure Behandlungen. Es kamen dann genug Spendengelder für die sehr teure Behandlung zusammen, so dass das Krankenhaus der amerikanischen Universität in Beirut Myriam erfolgreich behandeln konnte. Jetzt spielt sie glücklich mit ihren Freunden und es geht ihr sehr gut. Das ist nur eine von vielen Erfolgsgeschichten, wenn Menschen anderen Menschen helfen. Gemeinsam kann man viel erreichen und jede noch so kleine Spende hilft.
Und für die schon größeren "Kinder" (über 18 Jahre), habt Ihr vielleicht Lust, im Libanon ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) (10 Monate) mit behinderten Menschen zu verbringen? So könnt Ihr "mit" sowie "von" ihnen lernen und so auch die menschliche Seite des Libanon kennen lernen. Neugierig geworden? Dann schaut mal auf die Homepage Libanonprojekt rein. Die Adresse findet Ihr auf meiner Spenden-Seite. Vielleicht findest du dort auch andere Organisationen, bei denen Ihr ein FSJ machen könnt. Top
Im Libanon kannst Du viel machen. Du kannst ans Meer gehen und dort schwimmen. Oft gibt es Klubs, die direkt am Meer auch ein Schwimmbad (mit Salzwasser) haben. Am Abend kannst Du dann den wundervollen Sonnenuntergang im Meer beobachten.
Du kannst mit Deinen Eltern das Land mit seinen verschiedenen Landschaften und Natur anschauen. Die Berge und die Natur sind ganz anders als in Deutschland, der Schweiz oder Österreich. Vor allem im Sonnenuntergang leuchten die schneebedeckten Berge im Winter. Das Qadisha Tal Richtung den Zedern sieht atemberaubend aus.
Es gibt auch eine große Tropfsteinhöhle, Mrara Jeita (scheiita ausgesprochen). Da solltest Du auf jeden Fall hin. Sie ist noch viel schöner, als auf den Videos oder Bildern, die Du im Internet findest. Sie hat es sogar in die Endrunde der „Sieben neuen Wunder der Natur“ geschafft. Am 11. November 2011 wurde bekannt gegeben, wer gewonnen hat. Das offizielle endgültige Ergebnis wurde 2012 bekannt gegeben. Leider war Jeita nicht unter den Gewinnern.
In Baalbek, wo es eine alte riesengroße Tempelanlage gibt, kannst Du auf einem Kamel reiten. Das kannst Du auch beim Schloss Asr Moussa (Qasr Moussa) im Schufgebirge. Dort gibt es auch ein Kamel.
Aber in das kleine Schloss Asr Moussa (Qasr Moussa) dort solltest Du auch gehen. Das Schloss hat der Mann, Moussa Abdel Karim Al Maamari, ganz allein aufgebaut! Mit 14 Jahren hatte er die Idee. Als er im Unterricht sein Schloss auf die Schiefertafel malte, wurde er vom Lehrer erwischt und bestraft. Alle lachten über seine Idee, denn seine Familie restaurierte nur alte wertvolle Gebäude. Er erlernte das Handwerk z.B. bei seinem Onkel in Sidon und 1961, also mit 31 Jahren, begann er mit dem Bau seines Schlosses. Innendrin hat er ein viele Figuren und Landschaften gebastelt, die das Leben im 19. Jahrhundert im Libanon zeigen. Außerdem hat er eine große Waffensammlung von früher dort ausgesellt. Man sagt, sie ist einer der größten dieser Art im Nahen Osten....
Früher, als die Römer im Libanon waren, gab es auch Pferderennen im Süden, in Tyros. Heute noch kannst Du die Ruinen der Rennbahn und der Tribüne besichtigen. Wenn Du dort bist, stell Dich mal in Ruhe hin und schließe Deine Augen. Nun stell Dir vor, wie die Menschen damals, in ihren Kleidern auf der Tribüne saßen und den Reitern zuriefen. Hörst Du die Pferde auf der Rennbahn im rasenden Galopp rennen?
Im Winter so von Dezember bis April kannst Du in den Berge Schi und Snowboard fahren. Im März oder April kannst Du morgens Schi fahren und am Nachmittag am Mittelmeer baden. Das kann man nur in ganz wenigen Ländern machen: Schi fahren und im Meer baden an einem Tag!
Es gibt sogenannte Wasserparks: also Schwimmbäder, mit riesigen Rutschen und andere Spielmöglichkeiten im Wasser. Hier ein paar Beispiele. Sie sind alle in der Nähe von Beirut:
Willst Du Deine Zeit wie im Wilden Westen verbringen, kannst Du zu
„El Rancho Vida“ gehen.
„El Rancho Vida“ ist eine Ranch im
Western- und Indianer Stil. Sie liegt nur wenige Kilometer von
„Casino de Liban“ nach Jounieh entfernt. Man kann dort im
Hotel oder im Wigwam übernachten.
Ach ja, hast Du schon Französisch oder Englisch in der Schule? Wenn ja, kannst Du Deine Sprachkenntnisse mit den Libanesen testen. Die jungen Libanesen sprechen meist beide Sprachen (fast) perfekt. Im Kino oder manchmal auch im Fernsehen kannst Du amerikanische und französische Filme im Originalton sehen. Unten wird es dann im Untertitel auf Arabisch, Englisch oder Französisch übersetzt. Viel Spaß beim Sprachcode knacken. Sag dabei nicht: Hilfe, ich verstehe so wenig, sondern: Super, ich verstehe schon etwas! Und wenn Du weiter übst und lernst, wirst Du immer besser und immer mehr verstehen und auch selber sprechen können. Es ist einfach toll sich mit Menschen in verschiedenen Sprachen zu unterhalten. Wenn Du das kannst, werden Dich alle beneiden. Und vor allem den Libanesen manch es Spaß, sie mischen oft die Sprachen in einem Satz oder wechseln plötzlich von einer Sprache in die andere :-)
TopJa, es gibt sehr viele Kinos. Die Libanesen, vor allem die jungen Libanesen, gehen sehr gerne und sehr oft ins Kino. Die Filme laufen in englischer, französischer oder arabischer Sprache. Unten an der Kinoleinwand sieht man Untertitel in den jeweils beiden anderen Sprachen. Wenn Du schon Englisch oder Französisch in der Schule hast, kannst Du Deine Sprachkenntnisse testen und vertiefen :-)
Es laufen vor allem ägyptische (im arabischen Dialekt), amerikanische und französische Filme, alle in der Originalsprache. Sie sind aber meist in den anderen beiden Sprachen mit Untertitel zum Mitlesen.
TopDas Land Libanon, das ich meine, liegt am östlichen Mittelmeer. Im Norden liegen die Türkei und direkt am Libanon Syrien (auch im Osten) und im Süden das heutige Israel. Die nächste Insel im Mittemeer ist Zypern.
Es gibt auch Städte in den USA, die Libanon, besser gesagt Lebanon heißen. Lebanon ist der englische Name für Libanon. Daran siehst Du, dass viele Libanesen z.B. nach Amerika ausgewandert sind.
Der Libanon liegt am Mittelmeer.
Im Norden und Westen liegt Syrien und an der Grenze im Süden liegt das heutige Israel.
Wenn Du den heutigen Libanon mit dem amtlichen Namen „Libanesische Republik“ meinst, dann lautet die Antwort: seit dem 22. November 1943. Der 22. November ist auch der Nationalfeiertag der Libanesen. Top
Der Libanon beinhaltet die Buchstaben L-B-N, was so viel wie „weiß“ bedeutet. Man sagt „Libanon“ bedeutet „weißes Gebirge“ oder „außergewöhnlich weiß“. Eine Möglichkeit, warum man das Land „Libanon“ nennt sind die weißen schneebedeckten Berge im Winter. Eine andere Möglichkeit ist, dass die sehr hohen, meist baumlosen Berge fast weiß aussehen. Das liegt daran, dass der Boden hauptsächlich aus weißem Kalkstein besteht.
Es gibt einen schmalen Küstenstreifen, manchmal mit einem Sandstrand, manchmal mit kleinen Steinen oder Felsen. Dann kommen gleich zwei große Bergketten, die parallel zur Küste laufen. Die zweite Gebirgskette gehört zu einem Teil dem Libanon und der andere Teil dem Nachbarland Syrien. Zwischen den beiden Gebirgsketten liegt ein ganz breites Tal (die Bekaa Ebene), das ungefähr 1000 m hoch liegt. Der höchste Berg ist über 3000 m hoch. Das heißt, dass man im Winter Schi fahren kann.
Manche Städte wie Byblos haben einen
„europäischen“ und einen „arabischen“
Namen, der aus dem phönizischem stammt:
Die Griechen haben vor langer Zeit die phönizischen Namen (die
alten libanesischen Namen) mit griechischen ausgetauscht. So wurde aus
der phönizischen Stadtnamen „Gubla“
„Byblos“. Heute noch sagen die Libanesen Gbeil oder Jbeil
(ausgesprochen Schbeel); je nachdem, ob es auf Französisch oder
Englisch geschrieben ist, wird des „j“ bzw. das
„g“ als weiches „sch“ ausgesprochen. Auch die
phönizische Stadt „Sur“ wurde zu „Tyros“.
Na klar! Jedes Land hat seine eigenen Geschichten und Märchen. Man
kann die Bücher auch in der Buchhandlung bestellen. Manchmal stehen
sie auch in der Stadtbibliothek. Man findet libanesische
Märchenbücher auf Deutsch auch in Bibliotheken der
Universitäten (zum Beispiel im „Orientalischen
Seminar“, vor allem dann, wenn man dort die arabische Sprache
lernen kann.
Ein Märchenbuch ist zum Beispiel:
„Märchen aus dem Libanon“ (Gebundene Ausgabe) von
Ursula Assaf-Nowak (Autor), Simon Yussuf Assaf (Autor)
Die libanesischen Kinder kennen das Märchen, nur unter einem anderen Namen: Habib und Nada. Die deutschen Namen sind den Libanesen etwas zu fremd und so hat man arabische Namen genommen: Habib für Hänsel und Nada für Gretel.
Den Schelm Till Eulenspiegel kennen sie nicht. Sie haben aber eine vergleichbare Figur: Jehha (Der erste Buchstabe wird wie ein ganz weiches "sch" ausgesprochen, andere schreiben ihn Dschuha). Sein richtiger Name war Abu-l Gusn Dudschain. Es gibt so 500 Geschichten bzw. Anekdoten über ihn, aber wahrscheinlich stimmen nur 100.
Biene Maja kennen die Kinder auch. Aber in den arabischen Ländern heißt sie Zayna (Seina ausgesprochen, auf Arabisch زينة und Willi heißt Nahuul (auf Arabisch: نحول. Die Serie heißt: „Die Abenteuer von Zayna und Nahuul“. Auf Arabisch sieht das dann so aus: مغامرات زينة ونحول.
Wie isst man ein Eis ohne zu kleckern? Diese und andere Fragen beantwortet die libanesische Kinderbuchautorin Rania Zaghir in ihrem Kinderbuch: Wer hat mein Eis gegessen? (Auf Arabisch: Man lahas karn el booza - من لحس قرن البوظة؟). Das Buch ist auf Deutsch und Arabisch mit schönen Bildern. Es ist schon so bekannt, dass es in 19 Sprachen übersetzt wurde. Eine Referendarin bei Berlin (sie möchte Lehrerin werden) hat es sogar in ihrem Unterricht vorgelesen. Ihre Schüler liebten es und die arabische Schrift. Sie schreibt: Es ist eine "sehr niedliche und wunderschön illustrierte Geschichte.... Die Kinder waren ganz fasziniert von der schönen Schrift." Seit 2007 hat Rania schon 27 Kinderbücher geschrieben. Das ist sehr viel!. In Berlin hat sie sogar einen Buchpreis gewonnen.
TopNein! Zwar tragen viele libanesische muslimische Mädchen und Frauen einen Schleier, aber keine muslimische Frau, Christin oder Touristin muss ihr Gesicht verhüllen. Frauen, die Du im Libanon in schwarzen Gewändern und verhülltem Gesicht siehst, sind Touristinnen und kommen aus den Golfstaaten, wie Kuwait, Saudi Arabien, Qatar, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Touristen können sich kleiden, wie sie möchten. Natürlich sollte man in rein muslimischen Gegenden, Kirchen und Moscheen nicht aufreizend herumlaufen und immer die Schulter bedeckt haben und nicht zu kurze Röcke oder kurze Hosen tragen. Top
Die Kinder und Christen tragen das Gleiche wie in Europa.
Die libanesischen muslimischen (Mädchen und) Frauen tragen oft ein langes Gewandt, das bis fast auf den Boden reicht und einen Schleier über ihre Haare. Das hast Du bestimmt auch schon in Deiner Stadt gesehen. Ihr Gesicht ist jedoch immer zu sehen. Es gibt aber muslimische auch Frauen, die europäisch gekleidet sind.
Die meisten Mädchen und Frauen legen sehr großen Wert auf ihr Äußeres und sind sehr schick und modisch gekleidet. Die Jugendlichen und Erwachsenen sind auch immer geschminkt, wenn sie das Haus verlassen.
Die libanesischen Männer tragen das gleiche wie in Europa.
Ganz wenige Libanesen tragen eine schwarze Pluderhose (schirweel),
ein schwarzes Hemd und ein weißes gestricktes Käppchen oder
eine Art Hut auf dem Kopf. Das sind die Drusen (eine
Religionsgruppe). Sie leben im Schufgebirge südlich von Beirut.
In der Bekaa Ebene zwischen den zwei großen Gebirgsketten tragen
die alten Männer vielleicht auch noch ein langes schwarzes
dünnes Gewand. Das kühlt schön. Vor allem wenn sie
laufen, wird durch den Gang Wind unter das Gewand geweht. Manchmal haben
sie auch eine Art langes weißes Kopftuch auf, das von einer
schwarzen Kordel gehalten wird. Manchmal tragen sie eine schwarze
Pluderhose, ein schwarzes Hemd und das weiße Kopftuch. Du kannst
sie ganz kurz auf dem Videoclip auf youtube.com sehen: www.youtube.com/watch?v=mBOIb659BXY:
Schaue im Videoclip, ab da, wo die Verwandten und Freunden Fares vom
Flughafen abholen (ab 2:01 min im Clip). Manchmal tragen sie auch
einen Anzug und das Kopftuch.
Natürlich. Musik liegt in der Natur des Menschen. Wenn Du Babys oder kleine Kinder beobachtest – sie alle singen gerne. Auch die Libanesen lieben Musik und tanzen gerne. Wie jedes Land, hat auch der Libanon seine Sängerinnen (Fairouz, Najwa Karam, Haifa Wehbe... ), und Sänger (Wadi el-Safi, Zaki Nassif, Walid Tauwfik... ). Schau auch unten bei den anderen Fragen zu Musik. Die Liste der libanesischen Sänger ist zu lang, um hier alle aufzuführen. Einige aber sind – außer in arabischen Ländern - sogar auch schon in Amerika oder Europa aufgetreten.
Der libanesische Folklortanz heißt dabke (arab. دبكة). Man hält sich an
den Händen, steht Schulter an Schulter und tanzt dem ersten in der
Reihe, dem Vortänzer, nach. Auf jedem Fest wird Dabke getanzt.
Es gibt verschiedene Schritte, aber wenn du die vier Grundschritte
lernst, kannst du beim Tanz bei Festen, im Restaurant oder in der Disko
(manche Diskolieder haben den Dabke-Rhythmus) meist mittanzen. Hier auf
dem Videoclip auf YouTube kannst du diese Schritte
lernen. Es wird zwar auf Englisch erklärt, aber durch Zuschauen
kannst du es auch lernen. Viel Spaß dabei.
Übrigens, selbst Babys können dabke
tanzen, schau Dir mal den Videoclip auf YouTube an. Auch heutige
Sänger singen einige ihrer Lieder im Dabke-Rhytmus – so
z.B. Tony Fares mit seinem Lied El
Ghorba (Die Fremde) – الغربة.
Andere Sänger sind z.B. Assi El Hellani, Melhem Zein,
Fares Karam. Top
Man nimmt an, dass Dabke durch den traditionellen Hausbau entstand:
Früher gab es Holz oder Steinhäuser mit einem Dach aus
Ästen, Stroh und Lehm. Wenn der Hausherr merkte, dass der Lehm
Risse bekommt oder wenn das Dach meist jedes Jahr vor dem Winter
repariert bzw. erneuert werden musste, rief er seine Nachbarn zu Hilfe.
Daraus entstand die Liedart Ala Dalouna (على
دلعونا), was man
übersetzen könnte mit: Lasst uns gehen und helfen. Der
Lehm musste nun gleichmäßig festgestampft werden –
was man am besten im Gleichschritt im Rhythmus erreichte. Im Rhythmus
und mit Musik machte die Arbeit natürlich noch viel mehr Spaß.
Somit entstand wohl der Volkstanz Dabke, wo man auch mit den
Füßen fest aufstampft.
Top
Ja. Auf www.youtube.com kannst Du Dir ein paar libanesische Kinderlieder für verschiedene Alter ansehen. Ich habe zuerst Lieder für kleinere Kinder aufgelistet, bei denen der Text einfach ist. Dann werden die Texte langsam schwieriger. Am Ende gibt es nochmals Lieder von Bébé Lily, Geburtstagslieder und religiöse Kinderlieder.
Das ist ein traditionelles Kinderlied, das hier von der
berühmtesten libanesischen Sängerin Fairouz gesungen wird.
Es ist eine relativ alte Aufnahme.
www.youtube.com/watch?v=qbQyZArdrmI
Shoushou bzw. Chouchou heißt mit richtigem Namen
Hassan Alaa Eddin (1939 – 1975). Er hat dieses Lied
geschrieben und gesungen. Es ist ein Lied, in dem die arabischen
Buchstaben bzw. das arabische Alphabet immer mit einem Beispielwort
aus dem Libanesischen gegeben wird. Beim ersten (beiden) Links
hörst Du das Lied im Original. Der Mann mit dem dicken
Schnauzbart auf dem ersten Video ist übrigens Shoushou.
www.youtube.com/watch?v=rAvfGxubxEA
Hier das Lied im Originalton mit Baby Bildern von der
Neuseeländerin Anne Geddes:
www.youtube.com/watch?v=ZtT8UXu_z_s
Als Zeichentrick mit Bilder zum Liedext:
www.youtube.com/watch?v=4w4GMjUIYTU
Die Kinder und Erwachsenen singen meist das englische Lied „Happy
Birthday“. Davon gibt es natürlich auch eine arabische
Version, genauer gesagt, sie singen es im ägyptischen Dialekt (Sana
helwa ya gameel = wörtlich: Jahr schön, oh Schöner.
Also: Ich wünsche Dir ein schönes Jahr). Hör es Dir mal
an:
www.youtube.com/watch?v=n9oVJ1szScM
Die Christen singen die typischen englischen oder französischen
Kirchenlieder, da sie diese verstehen. Manchmal übersetzten sie
diese auch auf Arabisch oder in ihren Dialekt. Natürlich singen sie
auch die libanesischen und andere arabische Lieder. Dann kommt es
nochmal darauf an, welche christliche Gruppe Du meinst. Hier in Europa
gibt es hauptsächlich die Katholiken und Evangelischen. Im Libanon
aber gibt es noch viel mehr christliche Gruppen. Die größte
christliche Gruppe sind die Maroniten. Aber hör Dir die Musik doch
einfach mal an. Am Anfang wird sie Dir sehr fremd vorkommen. Lausche
einfach der Melodie und lass sie in Dein Herz hinein. Weiter unten sind
ein deutsches Lied aber auch englische Weihnachtslieder auf Libanesisch.
Top
Christliche Lieder für Kinder
Weihnachtslieder auf Libanesisch und Arabisch
Ein paar der folgenden Weihnachtslieder wirst Du bestimmt kennen:Hier ein paar christliche Weihnachtslieder, die im Orient gesungen werden.
Karwoche und Ostern im Libanon
In der Karwoche und an Ostern werden mehr traditionelle Kirchenlieder
gesungen.
Weitere Lieder und Informationen findest Du auf meiner Libanon-Seite bei Fastenzeit, Karwoche und Ostern im Libanon.
Top
Andere christliche Kirchenlieder
Hier einige libanesische Familiennamen mit der deutschen Bedeutung:
Name | Bedeutung |
---|---|
Fattuusch
![]() |
Das ist ein Name eines libanesischen Salates mit in Öl gerilltem Brot. |
Helu | süß, schön |
Murr | bitter |
Naschaar (Najjar) | Schreiner, Tischler |
Viele armenische Familiennamen im Libanon enden mit -ian
wie bei dem libanesisch-armenischen Kinderchorleiter, Sänger und
Komponist Georges
Manoukian.
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Ortsname | Bedeutung |
---|---|
Bischtudar | Hört sich wie unser „Bist Du da?“ an, oder? |
Sin el-Fil | Zahn (sin) des Elefanten (fil). Es ist ein Stadtteil in der Hauptstadt Beirut. |
Schuuret el-Ballout (Jouret el-Ballout) |
Eichengrube (ballout = Eiche, el= Artikel der, die oder das) |
Bint el-Schbeel (Bint el-Jbeil) |
Kind / Mädchen (bint) der Berge (jbeil) |
Beet Schabeeb (Beit Shabeb, Beit Chabeb) |
Haus (beet) der jungen Leute (schabeeb) |
Hasbaya | Ihr Vater (baya) war ratslos (has). |
Nahr el-Kalb | Hundefluss (nahr = Fluss, kalb = Hund) |
Qurnet es-Sauwda | Die schwarze (sauwda) Spitze (qurne). Es ist der Name des höchsten Berges mit 3088 m im Libanon. |
Wadi Qadischa | Heiliges Tal (wadi = Tal, qadischa = heilig) |
Kennst Du auch lustige deutsche Ortsnamen?
Hier ein paar, die ich kenne: Wasser, Himmelreich, Höllental,
Freiberg, Baden Baden, Münster, Kiel (Schiff), Schwarzwald...
Top
Libanesisch (Umschrift) |
Bedeutung |
---|---|
bet, beit | Haus |
mrara, mraret... (oft als mghara geschrieben) |
Höhle |
nahr | Fluss |
tell | Hügel |
wadi | Tal |
Ganz grob kannst Du Dir ein Rechteck vorstellen. Die langen Seiten zeigen nach unten. Links, also in der Geographie sagt man „im Westen“ liegt das Mittelmeer. Hier hast Du den Strand.
Aber schon kurz danach fangen die Berge an, die parallel zur
Küste laufen. Die grüne Bergkette an der Küste ist das
ca. 160 km lange Libanon-Gebirge (auch der
Libanon genannt). Auf dem Libanon-Gebirge wachsen vor allem
Nadelbäume, wie zum Beispiel die Pinie oder die Zeder. Die
Libanonzeder ist der wichtigste Baum der Libanesen. Sie ist sogar auf
der libanesischen Flagge.
Der höchste Berg ist der Qurnat as-Sauda. Er ist
3088 m hoch und damit 126 m höher als die Zugspitze
(2962 m), der höchste Berg Deutschlands! Im Winter kann man
hier toll Ski oder Snowboard fahren.
Im Frühling kannst Du sogar Schi fahren und dann am Nachmittag im
Mittelmeer schwimmen.
Nach dem Libanon-Gebirge kommt ein großes Tal, das ca. 700 - 1000 m hoch liegt. Es ist eine Hochebene. Dieses Tal ist die Bekaa Ebene. Hier werden viele Dinge angepflanzt, wie Wassermelonen, Kürbisse, Kartoffeln, Trauben und Tabak.
Danach kommt die zweite Gebirgskette, der Anti-Libanon mit über 150 km Länge. Die westliche Seite dieser Berge gehört dem Libanon, die östliche Seite dem Nachbarland Syrien. Der höchste Gipfel liegt im Süden und ist der Hermon mit 2814 m Höhe. Auf dem Anti-Libanon wächst fast nichts.
Landkarte: Die weiße Farbe sind die höchsten Gipfel zwischen 2500 m und 3000 m, braun (2000 m - 2500 m) und olivgrün (1500 - 2000 m) und hellgrün (1000 m - 1500 m) bilden die hohen Bergketten im Libanon.
Hier bedeutet „anti“ nicht
„gegen“, sondern „gegenüber“, da er
gegenüber dem Libanon-Gebirge liegt. Der deutsche Name wurde aus
dem Griechischen Anti-Libanus übernommen. Auf Arabisch
heißt er silsilat schibāl-lubnān asch-scharqiyya,
was auf Deutsch "östliche Libanon-Gebirgskette" heißt. Auf
Arabisch sieht es dann so aus:
سلسلة جبال
لبنان
الشرقية.
Das Libanon-Gebirge heißt auf Arabisch schabal
lubnān (Berg/Bergkette Libanon) und sieht auf Arabisch so
aus: جبل
لبنان. Top
Ja! Den ersten Sonnenaufgang siehst Du, wenn Du am Morgen in der Bekaa Ebene bist, also zwischen dem Libanon-Gebirge (auch der Libanon genannt) – das parallel zum Meer verläuft – und dem Anti-Libanon – das Gebirge, das parallel zum Libanon-Gebirge läuft – bist. Dann siehst Du die Sonne hinter dem Anti-Libanon hervorsteigen. Fährst du nun mit dem Bus oder Auto über das Libanon-Gebirge, dann kannst Du kurze Zeit später einen zweiten Sonnenaufgang sehen: nämlich, wenn die Sonne hinter dem Libanon-Gebirge hochsteigt.
Das gleiche gibt es am Abend: Den ersten Sonnenuntergang
kannst Du wieder in der Bekaa Ebene sehen, dann geht
die Sonne hinter dem Libanon-Gebirge unter und wenn Du dann an die
Küste fährst, siehst Du einen zweiten Sonnenuntergang,
da die Sonne im Mittelmeer untergeht.
Top
Die Zeder ist ein immer grüner Nadelbaum, ähnlich der Tanne. Sie gehört zu der Familie der Kieferngewächse. Im Unterschied zur Tanne wachsen die Nadeln in Büscheln, ähnlich wie bei einer Lärche. Nur, die Lärche verliert ihre Nadeln im Winter, die Zeder nicht. Außerdem hat die Lächte viele kleine Zapfen an den Ästen. Somit kannst Du sie, wenn du näher heran geht, sehr leicht von der Zeder unterscheiden.
Es gibt vier in der Natur vorkommende Zeder-Arten:
Die Zedern aus dem Libanon wurden schon vor 5000 Jahre benutzt, z.B. zum Schiffsbau, Pyramidenbau in Ägypten und Tempelbau zu Jerusalem von König Salamon. Er hatte König Hiram aus Tyros nach Zedernholz und Bauleute gefragt. Das Harz wurde zum Abdichten von Schiffen benutzt.
Auch heute noch wird aus dem Holz (selten) Möbel hergestellt. Im Libanon haben viele libanesische Firmen die Zeder in ihrem Logo, so auch ich für meine Libanon-Webseite. Auch auf libanesischen Münzen war und ist sie zu finden. Manchmal werden auch Gittaren aus dem Holz gemacht.
In der Literatur, in Gedichten und im Alten Testament der Bibel bzw. in der Tora der Juden kommt die Libanonzeder vor. Auch Restaurant tragen den Namen "Die Zeder" oder die libanesische Version "Al-Arz". Der Essener Amateurfußballclub heißt AL-ARZ Libanon Essen e.V. 2008.
Außerdem riecht das Holz und die Nadeln sehr gut. Wusstest Du,
dass es Deos mit Zedernduft gibt und dass
Zedernöl in der Aromatherapie verwendet wird?
Top
Auf ein und derselben Zedern siehst Du z.B. im September schöne große braune Zapfen, die fast rund sind. Etwas weiter weg siehst Du viele kleine lange hellgrüne Zapfen. Beide Sorten stehen senkrecht nach oben. Die braunen sind die weiblichen. Sie brauchen ungefähr drei Jahre bis sie Pollen bilden. Mit Hilfe der kleinen grünen männlichen Zapfen entstehen neue Zeder Bäume. Die männlichen Zedernzapfen brauchen nur 3 - 4 Monate um zu reifen. Damit aber alles funktioniert, brauchen die Zapfen im Winter mindestens -5 Grad, und das für ein paar Monate! Aber unser Klima wird immer wärmer, auch im Libanon! Schon jetzt gibt es weniger Schnee als früher. Daher ist der Klimawandel auch für die Zeder eine Gefahr.
Leider gibt es nur noch ganz wenige Libanonzedern im Libanon. Im Laufe der Geschichte wurden zu viele von ihnen gefällt. Es gibt heute noch drei sehr bekannte Stellen, wo Du Zedern sehen kannst.
In Deutschland habe ich bis jetzt über 130 Orte
gefunden, wo Libanonzedern angepflanzt wurden. Die angeblich
schönste und älteste Zeder steht im Schlosspark von
Weinheim zwischen Karlsruhe und Heidelberg. Eine
schöne steht auch im Kölner Botanischen Garten.
Verschiedene Zedernarten sind auch im Botanischen Garten
in Hamburg zu bewundern. Wenn Du wissen willst, ob es
eine Libanonzeder in eurer Nähe gibt, maile mir. Weißt Du oder
Deine Eltern, wo eine Libanonzeder außerhalb des Libanon
wächst, freue ich mich auch auf Deine E-Mail (siehe unten
auf der Seite). Vielleicht habt ihr ja eine Libanonzeder in eurem Garten
oder vor eurem Haus stehen. Du kannst mir auch Fotos schicken, die Du
oder Deine Eltern gemacht habt. Diese kann ich dann auf meiner Webseite
veröffentlichen. Wegen dem Copyright bitte keine
Fotos aus dem Internet schicken!!!
Top
Die Zeder war schon lange in der Geschichte (vor über
5000 Jahren) ein wichtiger Baum. Zum einen wegen seiner
Schönheit, zum anderen aber wegen des Holzes. Es ist sehr hart und
haltbar. Deshalb wurde es zum Bau der Pyramiden in Ägypten
gebraucht. Aus dem Holz baute man die großen Schlitten um die
riesigen Steinblöcke für die Pyramiden zu transportieren. Auch
der berühmte König Salamon bestellte von Hiram, König von
Tyros Zedern für den Tempel in Jerusalem. Selbst in der Bibel wird
die Zeder an 70 bis 75 Stellen genannt, je nachdem, welche
Bibelübersetzung man sich anschaut.
Außerdem riechen die Nadeln und das Holz sehr gut. Wusstest Du,
dass es Deos mit Zedernduft gibt und das Zedernöl in der
Aromatherapie verwendet wird? Top
Die Zeder ist das Nationalsymbol und der Nationalbaum des Libanons. Für die Phönizier, also die Vorfahren der Libanesen, war die Zeder die Königin der Pflanzen.
Die Zeder ist wie der Tannenbaum ein Nadelbaum. Seine Äste sind aber viel breiter und sein Holz ist sehr stabil. Er kann bis über 1000 Jahre alt werden. Schon lange war die Zeder der Symbolbaum der Libanesen. Die Ägypter haben das Holz für den Pyramidenbau gebraucht. Sie transportierten die riesigen Steine auf Holzschlitten, die aus Zedernholz waren. Auch in der Bibel im Alten Testament wird erzählt, dass der König Salamon für den Tempelbau in Jerusalem Zedernholz von dem König Hiram aus Tyros bestellt hatte. Mit dem Holz hat er auch seinen Tempel geschmückt.
Der Libanon wird auch der „Zedernstaat“ genannt. Da siehst Du, wie wichtig die Zeder für die Libanesen war. Auch heute noch ist es der Nationalbaum des Libanon. Top
Jeita ist ein Gebiet nördlich von der Hauptstadt Beirut. Dort gibt es eine fantastische Tropfsteinhöhle: Die Jeita-Tropfsteinhöhle, auch Jeita Grotto oder arabisch Mghara Jeita genannt. Sie wird auch kurz Jeita genannt. Wenn Du im Libanon bist, musst Du diese mit Deinen Eltern unbedingt anschauen. Es gibt eine große Höhle, die wirklich sehr beeindruckend, ja atemberaubend ist, und eine kleinere Höhle mit einem See. In dieser kannst Du Dir im Boot die Höhle anschauen. Mit einer kleinen Seilbahn kannst Du vom Eingang zur oberen größeren Höhle fahren und mit einem kleinen Zug dann zur unteren Höhle. Keine Fotos und Videos können ihre Schönheit wiedergeben - zumindest habe ich noch keine gesehen.
Nun gab es einen Wettbewerb, welches die neuen sieben Wunder der Natur sind. Bis zum 11.11.2011 um 11:11 Uhr konntest Du im Internet für Deine sieben Lieblingsplätze, also die neuen 7 Naturwunder der Welt, abstimmen. Die Tropfsteinhöhle von Jeita im Libanon war auch dabei, denn sie hatte es mit weiteren 27 schönen Naturplätzen (u.a. der Schwarzwald in Süddeutschland) in die Endrunde geschafft. Hast Du mit Deinen Eltern auch abgestimmt? Wenn ja, vielen Dank :-)
Jetzt sind die 7 Gewinner online
(in alphabethischer Reihenfolge - hat nichts mit der Anzahl der Stimmen
zu tun):
Auf welchen Platz es die Jeita Tropfsteinhöhle nun wirklich geschafft hat, ist leider nicht bekanntgegeben worden.
Quelle: Die neuen 7 Wunder der Natur
TopDeine Haare und Fingernägel ;-) Nein, im Ernst:
Ich gebe Dir einige Beispiele, aber es wächst noch viel mehr im Libanon.
Der Libanon ist vor allem im Frühling sehr grün, zumindest
da, wo keine Häuser stehen. An der Küste gab es früher
viele Obstbäume wie Orangen-, Zitronen- und
Bananenbäumen. Die Besitzer haben ihr Land aber gegen gutes Geld
verkauft oder selbst darauf ein Haus gebaut. Die Käufer selbst
haben ebenfalls darauf gebaut und die Wohnungen dann vermietet. Alles
drehte bzw. dreht sich bis heute um das Geld.
Außer den kleinen süßen Bananen, Zitronen und Orangen
gibt es auch Wassermelonen, Kirschen, Äpfel, Kürbisse, etwas
Datteln, Feigen, Granatäpfel, Aprikosen. Trauben gibt es auch.
Daraus wird zum größten Teil sehr guter Wein gemacht. Es gibt
auch lib. akkedinne. Auf Deutsch ist das die „Japanische
Wollmispel“. Ich selber habe sie auch auf der spanischen Insel
Mallorca und in der Türkei gesehen, aber nicht in Deutschland.
Probiert sie mal. Ihr Geschmack geht in Richtung Mirabelle. Der braune
Kern innen glänzt richtig.
Gemüse
An Gemüse im Libanon gib es zum Beispiel die über ein Kilo schwere Kartoffel, Salat, Karotten, Tomaten und große Fleischtomaten, Zucchini, Aubergine, Blumenkohl, Brokkoli, Weißkohl, Rotkohl...
Bäume
Es gibt Nadelbäume wie die Zeder (der Nationalbaum des
Libanons) und viele Pinien. Laubbäume gibt es nicht so
viele. Eine davon ist eine Art Eiche (Steineiche), die sehr
groß und breit wird, so dass die ganze Großfamilie und Freunde
darunter picknicken können. Es gibt aber auch sehr viele Wachholderbäume.
Manche Baumsorten wurden auch importiert wie die Eukalypten (Eucalyptus).
Sie
sind meist an den Straßenrändern angepflanzt worden –
zum Nachteil der Natur, denn sie brauchen eine Unmenge von Wasser. Gummibäume
sieht man manchmal in den Gärten vor den Häusern.
Andere Pflanzen
Tabak und Haschisch werden auch angepflanzt.
Natürlich ist es verboten die Haschischpflanze anzubauen, da man
daraus ja eine Droge machen kann, die den Menschen am Ende nur kaputt
macht. Meist wird sie illegal für den Verkauf angebaut. Aber die
Bauern bekommen leider mehr Geld, wenn sie Drogenpflanzen verkaufen, als
für Obst und Gemüse. Sie brauchen das Geld für ihre
Familie und dass sie ihre Kinder auf gute Schulen schicken können.
Die Echte Aloe (Aloe vera), eine Pflanze, die in vielen Hautkrems enthalten ist, wächst wild im Libanon.
Es gibt auch viele Kräuter für die Küche und Heilpflanzen, die es nur im Libanon gibt. Stachlige Disteln und viele andere Pflanzen, die in der libanesischen Bergen wachsen.
Libanon ist das einzige arabische Land, in dem es keine Wüste gibt!
TopLibanesische Kinder sehen wie Du aus. Sie haben meist braune Augen und Haare. Ihre Haut ist durch die Sonne im Sommer braun gebrannt.
Was magst Du? Sie spielen und lachen gerne. Sie möchten jemanden, der sie mag, ihnen zuhört und sie ernst nimmt.
Was hasst Du? Im Libanon gibt es oft Krieg. Das letzte Mal 2006. Die Kinder hassen den Krieg, denn da streiten sich die Leute nur, schießen aufeinander, verletzen und töten sich. Dabei verlieren die Kinder ihre Eltern, Geschwistern, Verwandte und Freunde. Wolltest Du in einem Land leben, in dem es Krieg gibt? Keiner mag das. Daher haben viele Libanesen ihr Land verlassen (müssen).
Was die meisten libanesischen Kinder auch nicht mögen, sind Hausaufgaben. Oder wenn die Eltern streng sind und ihnen Sachen verbieten. Meistens haben die Eltern ihre Kinder aber sehr lieb und verbieten ihnen deshalb viel, damit ihnen nichts passiert.
TopDa das Leben im Libanon nicht immer sehr leicht ist und manchmal sogar gefährlich, versuchen die meisten Eltern alles ihren Kindern zu kaufen, wenn sie es bezahlen können. Viele Kinder haben einen eigenen Fernseher im Zimmer - was leider gar nicht gut ist. Computer, Handy und elektronische Spiele mögen Kinder im Libanon genauso wie Du. Aber nicht alle Kinder haben diese. Manche Eltern wissen, dass zu viel PC und elektronische Spiele schlecht sind. Deshalb kaufen sie diese Sachen erst gar nicht oder lassen die Kinder nur einen bestimmte Zeit daran spielen. Andere Kinder haben diese Sachen nicht, da die Eltern nicht genug Geld verdienen. Es gibt auch sehr viel billiges Spielzeug auch China. Spielplätze gibt es fast keine im Libanon und auf der Straße zu spielen ist viel zu gefährlich - viel zu viele Autos. In den Dörfern in den Bergen kann man noch eher auf der Straße mit Freunden spielen, da es weniger Autos gibt und die Leute sich kennen. Top
Und so gibt es viele Libanesen oder Leute, deren Vorfahren aus dem
Libanon kommen, die sehr viel erreicht haben. Schon die alten Phönizier,
die Vorfahren der Libanesen, waren große Seefahrer und
Händler. Also, sollten Deine Eltern auch aus dem Libanon kommen und
Du strengst Dich an, hast Du gute Aussichten auch einmal erfolgreich zu
sein. Du musst Dich aber anstrengen und darfst nicht faul sein. Viel
Erfolg dir, Du kannst es schaffen.
Und alle Nicht-Libanesen, die das hier lesen: das gleiche gilt auch
für Euch: Ohne Fleiß keinen Preis. Es ist noch kein Meister
vom Himmel gefallen. Das heißt, Du musst viel lernen und
üben… und versuche Spaß (nicht Blödsinn!)
in allem was Du tust hineinzubringen. Dann geht es leichter.
Top
Im Libanon gibt es hauptsächlich zwei große Religionen:
Den Islam (dazu gehören die Schiiten (Alawiten,
Ismailiten) und Sunniten) und das Christentum.
Bei den Christen gibt es 12 Untergruppen. Insgesamt sind es 18 offiziell
anerkannte Religionsgruppen. Für ein so kleines Land wie der
Libanon ist das sehr viel.
Außerdem leben Drusen hauptsächlisch südlich der Hauptstadt Beirut im Chouf-Gebirge.
Inzwischen gibt es (fast) keine Juden mehr im Libanon.Die Christen glauben auch an „den lieben Gott“, so wie die Christen in Deutschland, und an Jesus, seinen Sohn. Manchmal nennen sie ihren Gott auch „Allah“.
Die Muslime glauben an ihren „Allah“. Das ist ihr Gott und
Mohammed ist sein Prophet. Du musst vor Mohammed immer das Wort
„Prophet“ setzten, also der „Prophet Mohammed“
sagen, wenn Du von ihm sprichst. Das ist für die Muslime sehr
wichtig, denn sonst wäre es respektlos. Sie kennen auch Jesus. Sie
glauben aber nicht, dass er Gottes Sohn ist und dass er von den Toten
auferstanden ist. Für sie ist Jesus „nur“ ein Prophet.
Jesus heißt übrigens im Koran (das heilige
Buch der Muslime Isa ibn Mariyam (عيسى بن
مريم, Jesus Sohn (von) Maria.
Top
Den Heiligen Nikolaus, der am 6. Dezember (oder am Vorabend) in Deutschland zu den Kindern kommt, kennen die libanesischen Kinder kaum. Sie kennen um so besser den Weihnachtsmann, allerdings unter dem französischen Namen „Papa Noel“ oder dem englischen Namen „Santa Claus“ (gesprochen: Santa Kloos). Er bringt ihnen an Weihnachten die Weihnachtsgeschenke.
Das kann man nicht so ganz allgemein sagen, da es viele verschiedene christliche Gruppen gibt und jede Familie hat auch ihre eigene Tradition, zum Beispiel was auf den Tisch kommt und ob es die Geschenke vor oder nach dem Gottesdienst gibt.
Die Adventszeit mit Adventskranz kennt man nicht im Libanon.
Ganz ganz vereinzelt sieht man aber Adventskalender mit Schokolade. Die
meisten feiern wie wir am Abend des 24. Dezember Weihnachten.
Sie stellen einen Plastiktannenbaum auf, da sie im Libanon
selbst keine bzw. viel zu wenige Tannenbäume haben. Unter dem Baum
wird die Krippe gestellt. auf das Tiere. Oft basteln die
Familien sehr große Krippen und machen viel Dekoration mit Figuren.
Meist wird braun gemustertes festes Papier für die Landschaft
benutzt.
Am 3. Dezember, der Barbaratag
, haben die Familien Weizen in Wasser mit Watte gelegt. Dieser
Weizen ist bis Weihnachten aufgegangen und kleine grüne
Sprösslinge kommen heraus. Diese eignen sich nun sehr gut zur
Grasdekoration.
Bei manchen Familien kommt am 24. Dezember der Weihnachtsmann nach Hause, manchmal mit einem großen Buch, in dem die guten und schlechten Taten stehen, ähnlich wie bei uns am Nikolaustag, den 6. Dezember. Nur bringt Santa Claus, so nennen die Kinder in auf Englisch oder der Papa Noël auf Französisch, die großen Geschenke – wie bei uns an Weihnachten. Natürlich sind alle Kinder ganz aufgeregt.
Wie in Deutschland treffen sich die Großfamilien zu Hause zum großen Familienessen. Jede Familie entscheidest selbst, was sie zu Essen macht.
Danach gehen sie zur Mitternachtsmesse in die Kirche.
Diejenigen, die nicht um Mitternacht in die Kirche gegangen sind, gehen
am nächsten Tag. Morgens gibt es einen Kindergottesdienst
und etwas später einen langen Weihnachtsgottesdienst
(hauptsächlich für Erwachsene). Manche Christen gehen sogar um
Mitternacht und am 1. Weihnachtsfeiertag in die Kirche.
Manche Christen - z.B. die armenisch-orthodoxen Christen -
feiern Weihnachten jedoch erst am 6. Januar.
So wird im Libanon zwei Mal Weihnachten gefeiert.
Top
Diesen Weihnachtgruß "Frohe Weihnachten" so kennen die Libanesen nicht auf Libanesisch. Auf Hocharabisch (Schriftarabisch) heißt es milad majid (maschied gesprochen) (عيد ميلاد مجيد).
Weihnachten ist das Fest der Geburt von Jesus. Für die Christen
ist Jesus Gottes Sohn. Die Muslime kennen auch Jesus. Sie glauben aber
nicht, dass er Gottes Sohn und dass er von den Toten auferstanden ist.
Für sie ist Jesus „nur“ ein Prophet.
Aber manche Muslime sagen sich: Warum sollen wir nicht auch den
Geburtstag eines Propheten feiern? Feiern und Geschenke geben ist doch
immer schön. Also haben mache Muslime zu Hause auch einen
Tannenbaum wie die Christen und - feiern. Übrigens: Jesus
heißt im Koran (das heilige Buch der Muslime) Isa ibn
Mariyam (عيسى
بن مريم, Jesus Sohn (von)
Maria).
Top
Ob Gott der Christen und Allah, der Gott der Muslime, der Gleiche ist,
da gibt es zwei Meinungen. Die Mehrheit glaubt „Ja“. Viele
Geschichten aus dem Alten Testament, der alte Teil der Bibel vor Jesus
Geburt, sind bei den Muslime und den Christen ähnlich.
Aber viele glauben, dass Gott und Allah nicht der gleiche sind: Warum
sagt in der Bibel der Gott der Christen andere Dinge als im Koran Allah,
der Gott der Muslime? Das kann doch nicht der gleiche Gott sein!
Auch die Christen feiern im Libanon Palmsonntag. Man wünscht sich gegenseitig einen 'gesegneten Palmsonntag': schaanine mbarake. Man kann folgendes antworten:
Die Eltern kaufen vorher den Kindern extra neue Kleider für diesen besonderen Tag. Aber statt Palmen, wie man sie in Deutschland macht, kaufen die Eltern schön verzierte lange weiße Kerzen. Nach dem Gottesdienst, gibt es eine Prozession durch die Straßen der Gemeinde oder um die Kirche. Oft sind Soldaten zu sehen, die für Ordnung sorgen und den Verkehr regeln, so dass die Gläubigen auf der Straße laufen können. Man braucht vor ihnen also keine Angst zu haben. Die Väter tragen die kleinen Kinder auf den Schultern, damit sie alles besser sehen können. Natürlich werden oft Fotos nach der Prozession gemacht.
An Ostern gehen die Gläubigen wie hier in die Kirche. Oft wird am Ende des Gottesdienst bunte Eier verteilt. Nun beginnt das Eierspiel: Man nimmt das Ei hochkant in die Hand und klopft oben auf die Spitze des Eis des anderen drauf. Gewonnen hat der, dessen Ei dabei nicht kaputt geht. Und so versucht man sein Glück dann beim Nächsten.
Sagt Dir jemand an Ostern: Al-masiH qam (Der Messias (also Jesus) ist auferstanden) antwortet man: Haqqan qam (Wahrhaftig/wirklich er ist auferstanden).
An Ostern versucht man alle Verwandte zu besuchen. Und im Libanon ist die Familie groß.
Weitere Lieder und Informationen findest Du auf meiner Libanon-Seite bei Fastenzeit, Karwoche und Ostern im Libanon.
TopBei den Christen gibt es die Ostkirche (z.B. viele orthodoxen
Richtungen) und die Westkirche (z.B. die römisch-katholische
Kirche). Da sich die Obersten dieser beiden Kirchen in bestimmten Fragen
nicht einig sind, gibt es einige Unterschiede in den Ritualen,
Gottesdienste und Feiertage. Viele Ostkirchen richten sich nach dem julianischen
Kalender – die Westkirche (z.B. die Katholiken) an den
gregorianischen Kalender, der Ende des 16. Jahrhunderts
eingeführt wurde. Er wird heute auch in Deutschland benutzt.
Deshalb kann sich bei der Ostkirche Palmsonntag sowie Ostern
bis zu fünf Wochen von der Westkirche verschieben (2014 fallen
diese Tage bei den beiden Kalendern auf die gleichen Tage) und Weihnachten
am 6. Januar.
Einen Vorteil hat das aber im Libanon: Die Schüler und Arbeiter
haben doppelte Ferien und Urlaubsfeiertage.
Die Schule im Libanon ist viel strenger. Man muss viel auswendig lernen. Die Sommerferien dauern ungefähr zweieinhalb Monate. Da kann man viel vergessen. Deshalb bekommen die Schüler über die Ferien Hausaufgaben auf. Die Schüler tragen eine Schuluniform. Jede Schule hat ihre eigene.
Es gibt drei Schulsysteme: das libanesische Schulsystem
(es ist ein staatliches Schulsystem, wie die allermeisten
Schulen in Deutschland), wo mehr Arabisch unterrichtet wird, das französische
Schulsystem, in denen viele Schulfächer auf Französisch
unterrichtet werden, oder das amerikanische Schulsystem, in
denen die meisten Fächer auf Englisch unterreichtet werden. Die
letzten beide sind immer nur teurere Privatschulen. Kannst Du
Dir vorstellen, dass der Lehrer in Mathematik nur Englisch oder
Französisch mit Dir spricht? Mit der Zeit lernst Du dann sehr gut
die Sprache.
Die Privatschulen sind sehr angesehen im Libanon. Deshalb versuchen die
Eltern, die genug Geld haben, ihre Kinder auf eine dieser Privatschulen
zu schicken. Top
Der Unterricht beginnt gegen 8 Uhr und geht bis 14 Uhr oder sogar bis 16 Uhr. Meistens werden die Kinder von Schulbussen zu Hause abgeholt. Manche Eltern fahren die Kinder auch zur Schule. Kein Kind fährt mit den öffentlichen Bussen, da die Kinder oft zu weit zum Bus laufen müssten und die Busse nicht regelmäßig wie in Deutschland fahren. Straßenbahnen gibt es keine.
Die Schüler im Libanon haben Sommerferien, Weihnachtsferien und Osterferien. Außerdem gibt es noch die vielen christlichen und muslimischen Feiertagen.
Die Kinder haben, wie in Frankreich, ungefähr zweieinhalb Monate Sommerferien, da es sehr heiß ist. In dieser langen Zeit kann man viel vergessen. Deshalb bekommen die Schüler über die Ferien Hausaufgaben auf.
Ja, es gibt die Deutsche Schule in Beirut und Doha (südlich von Beirut für die älteren Kinder) im muslimischen Gebiet oder auch die Deutsche Schule in Junieh (im christlichen Gebiet). Dort haben die Kinder sehr viel Deutschunterricht. Leider können sie noch keinen deutschen Schulabschluss (z.B. das Abitur) machen. Manchmal werden auch Schulaustausche angeboten. Wenn Du Lust hast, kannst Du ja Deine Lehrerin fragen, ob Eure Schule Interesse hat, mit einen der beiden Schulen einen Schulaustausch zu organisieren. Top
Reisen und neue Länder, Kulturen und Menschen treffen –
da kannst Du sehr viel Neues entdecken und lernen, was Du zu Hause nicht
kannst. Und Du bist doch bestimmt auch neugierig, oder?
Der Libanon ist zwar sehr klein, aber ein sehr interessantes Land. Die
Kultur ist ganz anders hier. Es lohnt sich sogar zwei Mal in den Libanon
zu fahren, oder gar vier Mal? Warum? Erstens ist das Leben in der Stadt
ganz anders wie auf dem Dorf und zweites ist es ein Unterschied, ob man
bei einer christlichen oder muslimischen Familie lebt. Also
müsstest Du vier Mal kommen: 1. in der Stadt bei einer christlichen
Familie, 2. bei einer muslimischen Familie. Dann auch auf dem Dorf 3.
bei einer muslimischen Familie und 4. bei einer christlichen Familie.
Dann kennst Du die Libanesen vielleicht besser als man andere Libanesen.
Auch ist es noch einmal ein Unterschied, ob Du im Nordlibanon oder
Südlibanon lebst. Du siehst. Das Land und seine Leute sind sehr
unterschiedlich, aber sehr nett und gastfreundschaftlich.
Es gibt die Deutsche Schule in Beirut und Doha (im eher muslimischen Gebiet) oder auch die Deutsche Schule in Junieh (im christlichen Gebiet). Dort haben die Kinder sehr viel Deutschunterricht. Leider können sie dort noch keinen deutschen Schulabschluss machen. Es wäre doch einmal interessant zu sehen, wie der libanesische Schulalltag abläuft.
Zudem kannst Du im Libanon Dein Französisch und Englisch verbessern. Du solltest bei der Anmeldung zu einem Schüleraustausch auch hinschreiben, ob Du bei einer Familie leben willst, die Französisch und oder Englisch spricht.
Wenn Du im Libanon warst, hast Du bestimmt neue Freunde gewonnen.
TopDer Libanon liegt am Mittelmehr. Seine Küste ist über 200 km lang. Es gibt nur wenige öffentliche Strandplätze, dafür sehr viele Klubs mit Schwimmbecken an der Küste, wo Du schwimmen kannst. Achtung, das Wasser in den Schwimmbecken ist salzhaltig, da sie es direkt aus dem Meer nehmen, etwas reinigen und Chlor hinzugeben. Chlor ist auch in den Schwimmbecken in Deutschland. Da ist, um das Wasser sauber zu halten.
Auch in den Bergen gibt es einige Schwimmbäder. Diese sind mit Quellwasser aus den Bergen gefüllt, das bedeutet, dass das Wasser kein Salz enthält. Manche Schwimmbäder sind sehr groß und haben lange Wasserrutschen. Top
Im Meer solltest Du nicht zu weit von der Küste wegschwimmen, da es manchmal gefährliche Strömungen gibt, die Dich weit hinaustreiben oder nach unten ziehen.
Manchmal hast Du viel Kraft und schwimmst hinaus – aber oft reicht dann Deine Kraft nicht mehr, um ganz zurückzuschwimmen. Um Dich im Wasser „auszuruhen“ kannst Du, wenn das Wasser ruhig ist und keine Wellen hat, Dich auf den Rücken legen und „Toten Mann“ spielen: Du legst Dich auf dem Wasser auf den Rücken und machst die Arme und Beine auseinander. Wenn Du das noch nicht kannst, übe es etwas im Schwimmbad. Es ist eigentlich ganz einfach. Willst Du doch länger schwimmen, dann schwimme einfach parallel zur Küste. So kannst Du jeder Zeit an den Strand. Gib aber Deinen Eltern Bescheid!
Worauf Du aber im Libanon im Meer achten musst sind die fast durchsichtigen Quallen. Die Libanesen nennen sie „Qandiil“ oder „Andiil“. Das sind vor allem die Leuchtquallen (oder auch Feuerquallen genannt). Ihr lateinischer Name ist „Pelagia noctiluca“. Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie an der Küste im Libanon. Ihr könnt auch im Hotel oder Libanesen am Strand fragen, ob es momentan Quallen gibt. Du darfst sie auf keinen Fall berühren, denn dann brennt Deine Haut sehr und wird rot. Nicht kratzen, sonst wird es noch schlimmer. Gehe sofort zu einem Erwachsenen. Die Libanesen wissen, was dann zu tun ist. Es wird gesagt, dass es hilft, wenn Du (oder jemand anderer) „Pipi“ auf die verletzte Stelle machst. Top
Für die Schwimmbecken am Strand wird Wasser aus dem Meer genommen. Es wird etwas gereinigt und dann Chlor dazugegeben, damit sich keine Krankheiten im Wasser ausbreiten können und Du gesund bleibst.
Die Schwimmbäder am Strand haben kaum Rutschen, aber es gibt riesige Schwimmbäder im Landesinneren, die auch große Wasserrutschen haben. Hier zwei Beispiele für sogenannte Wasserparks mit riesigen Rutschen und andere Spielmöglichkeiten im Wasser. Sie sind alle in der Nähe von Beirut:
Ja, die libanesischen Kinder lieben Fußball, aber auch Basketball. Leider gibt es vor allem in den großen Städten oft keinen Platz zum Fußball spielen. Überall stehen Häuser oder fahren Autos. Aber wer sucht, der findet manchmal doch etwas.
Ja, zum Beispiel hat in Freiburg ein Libanese gespielt. Er heißt Roda
Antar und ist ein Mittelfeldspieler. Es spielte 2003 beim SC
Freiburg und wurde dort als „Fußballgott“ bezeichnet.
2004 war er sogar als „Asiens Fußballer“ auf Platz
zwei. Das ist so etwas Ähnliches wie „Der Fußballer des
Jahres“, aber für Asien. Ab 2007 war er bei dem 1. FC
Köln. Er spielte auch über 48 Mal für die libanesische
Nationalmannschaft und traf dabei 22 Mal ins Tor (Stand 2007). Seit
Anfang 2003 spielt er in China.
In Deutschland spielen oder spielten auch noch andere Libanesen, zum
Beispiel Issam Aledrissi, Bilal Aziz, Youssef Wasef
„Dodo“ Mohamad, Joan Oumari und Ibrahima
„Ibo“ Traoré. Kennst Du einen von ihnen? Top
Im Libanon gab es zwar noch keine Olympischen Spiele, dafür aber dafür im Jahre 2000 die Fußball-Asienmeisterschaft (für die arabischen und asiatischen Länder wie China und Japan, Thailand, Australien und den arabischen Ländern).
Auch arabische Meisterschaften wurden im Libanon im großen Stadium von Beirut ausgetragen, z.B. die Panarabischen Spielen 1957 und 1997. Hier treffen sich die Spitzensportler der arabischen Länder und messen sich in verschiedenen Sportarten.
Nicht zu vergessen, wenn auch schon etwas länger her: Es gab auch Olympiasieger aus dem Libanon, meistens im Ringkampf. Der erste war der Ringer Zakaria Chihab. Er holte sich die Silbermedaille 1952 in Helsinki und Hassan Ali Bechara holte sich die Bronzemedaille 1980 in Moskau, Russland. Es gab auch noch andere Medaillengewinner.
2012 gab es in London die Olympischen Sommerspiele. Hier machten 10 Libanesen mit. Das ist eine große Leistung, da sie ihr Training und alles selber bezahlen oder Sponsoren finden müssen, die ihnen Geld für das Training etc. geben. Wer mitgemacht habt, könnt Ihr auf meiner Sport-Seite sehen.
TopDie Libanesen sprechen viele Sprachen. Sie sprechen Libanesisch, das ist ein arabischer Dialekt. In der Schule lernen sie dann Arabisch oder besser gesagt das Schriftarabisch bzw. Hocharabisch, das eigentlich nur geschrieben wird, d.h. alle Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sind auf Hocharabisch. In den Nachrichten sprechen sie auch Hocharabisch und nicht den Dialekt.
Viele Libanesen können sehr gutes Englisch und/oder Französisch.
Sie lernen das entweder schon als kleines Kind von den Eltern oder in
der Schule. Manche können sogar noch weitere Sprachen.
Es gibt drei Schulsysteme: das libanesische Schulsystem,
wo mehr Arabisch unterrichtet wird, das französische
Schulsystem, in denen viele Schulfächer auf Französisch
unterrichtet werden, oder das amerikanische Schulsystem, in
denen die meisten Fächer auf Englisch unterreichtet werden. Kannst
Du Dir vorstellen, dass der Lehrer in Mathematik nur Englisch oder
Französisch mit Dir spricht? Mit der Zeit lernst Du dann sehr gut
die Sprache.
Und das tollste bei all den Sprachen ist: Die Libanesen benutzen meist oft zwei Sprachen in einem Satz. Entweder Libanesisch und Französisch oder Libanesisch und Englisch: z.B. „Merci ktiir“ für „Vielen Dank.“ „Merci“ ist ein französisches Wort und heißt „Danke“, „ktiir“ ist libanesisch und heißt „viel“.
Die Buchstaben, so wie Du sie kennst, und hier auf dieser Webseite liest, kommen eigentlich aus dem Libanon. Da staunst Du. Die Vorfahren der Libanesen, die Phönizier, haben das Alphabet erfunden. Sie haben Buchstaben benutzt und nicht wie damals die Ägypter in Bildern geschrieben. Da die Phönizier sehr gute Händler waren und mit den Ländern am Mittelmeer ihre Waren verkauften, hatten sie mit ihnen viel Kontakt. So brachten sie auch ihr Alphabet nach Europa. Zuerst wurde daraus das griechische Alphabet und daraus wiederum unser lateinisches Alphabet, mit dem wir schreiben. Es entwickelte sich aber auch in der anderen Richtung das arabische Alphabet. Top
Im Arabischen schreibt man mit arabischen Buchstaben. Das arabische
Alphabet besteht aus 28 Buchstaben. Je nachdem, ob sie am Anfang, in der
Mitte, am Ende oder ganz alleine stehen, verändern sie etwas ihre
Form. Meist werden sie ungefähr in der Hälfte "abgeschnitten".
Falls der Buchstabe einen Punkt hat, wird dieser nach rechts verschoben.
Oder der Buchstabe wird waagrecht abgeschnitten.
Folgende sechs Buchstaben werden am Ende nicht mit einem anderen
Buchstaben verbunden:
ا - د - ذ -
ر - ز - و.
Hier unten in der Tabelle siehst Du die Buchstaben wie man sie auch versucht mit unseren Buchstaben zu schreiben und wie sie ausgesprochen werden. Wenn Du eine libanesische Freundin oder einen libanesischen Freund hast, kannst Du ja fragen wie man sie richtig ausspricht. Vielleicht hat sie/er auch schon das arabische Alphabet gelernt. Ansonsten kannst Du dir die Buchstaben auch auf YouTube anhören, z.B.
ب (b): بَ (ba) - بُ (bu) - بِ (bi). Diese kurze Vokale (a, i, u) werden durch Hilfszeichen dargestellt.
Vergiss nicht, im Arabischen liest man von rechts nach links.
Du kannst das arabische Alphabet auch super als Geheimschrift benutzen ;-)
Allein | Anfang | Mitte | Ende | Umschriften | Name | Aussprache (libanesische Beispiele) |
---|---|---|---|---|---|---|
ا | ا | ا | ـا | ā, aa | ’alif | Wie ein langes /a/. |
ب | بـ | ـبـ | ـب | b | bā’ | /b/ wie in „Besuch“ |
ت | تـ | ـتـ | ـت | t | tā’ | /t/ wie in „Tisch“ |
ث | ثـ | ـثـ | ـث | t, th | tā’ | Ein stimmloses (also eher hartes) /th/ wie im englischen ‚think’. |
ج | جـ | ـجـ | ـج | ǧ, j, g | ǧīm | Es ist ein stimmhaftes (also eher weiches) /sch/ wie im französischen ‚je’ (ich) oder englisches „j“ wie in „Journal“. |
ح | حـ | ـحـ | ـح | ḥ, h, H, 7 | ḥā’ | Ein kräftig gehauchtes „h“. Flüstere ein „h“ so laut wie möglich, dann hört es sich fast arabisch an. |
خ | خـ | ـخـ | ـخ | ḫ, h, kh, ch | ḫā’ | /ch/ wie in „Nacht“, aber nicht wie in „Milch“. |
د | د | ـد | ـد | d | dāl | /d/ wie in „Dusche“ |
ذ | ذ | ـذ | ـذ | d, th | dāl | Ein stimmhaftes (weiches) „th“ wie im englischen „this“ oder „that“. |
ر | ر | ـر | ـر | r | rā’ | Ein rollendes Zungenspitzen-r wie im Englischen oder Bayrischen. Die Zungenspitze vibriert vorne. |
ز | ز | ـز | ـز | z | zāy | Ein stimmhaftes (weiches) /s/, wie in „Sonne“. Nicht zu verwechseln mit dem deutschen „z“. |
س | سـ | ـسـ | ـس | s | sīn | Ein scharfes (hartes) /s/ wie in „Tasse“. |
ش | شـ | ـشـ | ـش | š, sh, ch, sch | šīn | /sch/ wie in „Schule“. |
ص | صـ | ـصـ | ـص | ṣ, S | ṣād | Jetzt kommen die 5 emphatischen
Buchstaben, Sie werden eher hinten im Mund gesprochen: Es ist ein sogenannter emphatischer Laut, d.h. beim Aussprechen bringt man die Zunge in die Form eines „S“: Der Zungenansatz ist oben, der Zungenrücken unten. (Hebe die Hinterzunge gegen den Hintergaumen an. Gleichzeitig geht die Zungenspitze etwas weiter nach vorn). Alle nachfolgende Vokale (a, e, i, o, u) werden „dunkler“: z.B. /a/ wird fast zu einem /o/. |
ض | ضـ | ـضـ | ـض | ḍ, D | ḍād | Ein emphatisches /d/, fast wie im bayrischen „doo“ (dort). |
ط | طـ | ـطـ | ـط | ṭ, T | ṭā’ | Emphatisches /t/ wie in „Torf“. |
ظ | ظـ | ـظـ | ـظ | ẓ, Z | ẓā’ | Emphatisches weiches s (/z/). |
ع | عـ | ـعـ | ـع | ʿ, 3, aa | ʿayn | Ein stimmhafter Kehllaut (als ob Du auf dem Klo presst und dabei /a/ sagst). |
غ | غـ | ـغـ | ـغ | ġ, gh, r, R | ġayn | Ähnelt dem südwestdeutschem bzw. französischem /r/. |
ف | فـ | ـفـ | ـف | f | fā’ | /f/ wie in „Fußball“: |
ق | قـ | ـقـ | ـق | q, ‘ | qāf | Ein /k/ (ein Zäpfchenlaut), das ganz hinten im Mund gebildet wird. Der nachfolgende Vokal (a, e, i, o, u) wird „dunkel“ ausgesprochen. |
ك | كـ | ـكـ | ـك | k | kāf | /k/ wie in „Kamel“ |
ل | لـ | ـلـ | ـل | l | lām | /l/ wie in „Laterne“ |
م | مـ | ـمـ | ـم | m | mīm | /m/ wie in „Maus“ |
ن | نـ | ـنـ | ـن | n | nūn | /n/ wie in „Nase“ |
ه | هـ | ـهـ | ـه | h | hā’ | /h/ wie in „Haus“ |
و | و | ـو | ـو | w, ū, u, uu | wāw | Kein deutsches sondern ein englisches /w/, wie in „water“. Im deutschen „Aua!“ (/auwa/) ist es auch zu hören. Manchmal wird es auch als ein langes /u/ ausgesprochen. |
ي | يـ | ـيـ | ـي | y, ī, i, ii | yā’ | Wie /j/ in „ja“. Manchmal wird es auch als langes /i/ ausgesprochen. |
Kannst Du folgende Wörter lesen? Lese dabei von rechts nach links. Probiere es einmal aus. Nimm Dir die Tabelle oben zu Hilfe.
Libanesisch | Umschrift | Deutsch |
---|---|---|
ماما | mama | Mama |
بابا | baba | Papa |
شو | schuu | was? |
شي | schii | etwas |
فيل | fiil | Elefant |
شوف | schuuf | Schau! |
بيتزا | bitza | Pizza |
Nun schreiben die Araber bzw. die Libanesen die kurz ausgesprochenen Vokale (a, u, i, im Libanesichen auch e und o) nicht. Aber um Missverständnisse zu vermeiden oder zum Lesen lernen gibt es sogenannte Hilfszeichen. Hier die drei wichtigsten:
ein kurzes /a/: | ein kleiner schräger Strich über dem Buchstaben | َ (ein fatḥa) |
ein kurzes /i/: | ein kleiner schräger Strich unter dem Buchstaben | ِ (ein kasra) |
ein kurzes /u/: | ein kleines arabisches ū (و) über dem Buchstaben | ُ (ein đamma) |
Kannst Du nun auch diese Wörter lesen?
Libanesisch | Umschrift | Deutsch |
---|---|---|
كَلب | kalb | Hund |
مِن | min | von, aus |
كُتُب | kutub | Bücher |
Na, hat es geklappt? War doch nicht so schwer, oder? Top
Du kennst die Zahlen 1, 2, 3, 4…. Man nennt sie arabische oder
genauer die indisch-arabischen Zahlen. Wie der Name schon verrät, kommen
die Zahlen aus Indien über die Araber durch einen Italiener nach
Europa, kurz: Indien → Araber → Italiener in
Nordafrika → Europa.
Übrigens, von den Arabern haben wir in Europa die Zahl
„Null“ bekommen. Die Araber wiederum haben sie aus
Indien mitgebracht, als sie dort waren. Damals kannten weder die Araber
noch die Europäer diese Zahl.
Hier die „Wanderschaft“ bzw. die Entwicklung der Zahlen etwas ausführlicher:
Und wie sehen die römischen Zahlen aus?
Vielleicht hast Du schon mal die Zahlen I, II, III, IV, V ... X, L, C,
D, M... gesehen? Oder Du hast sie in der Schule gelernt? Hier kurz ihre
Bedeutungen:
Und was benutzen dann die Araber, wenn wir ihre Zahlen benutzen?
Sie benutzen weiterhin die indischen Zahlen (siehe unten in der
Tabelle). Sie sind von der Form den indischen Zahlen noch ähnlicher
als unsere Zahlen.
Schon komisch, oder? Obwohl die Araber von rechts nach links schreiben,
schreiben sie die Zahlen wie wir von links nach rechts (vergleiche unten
die Zahl 10).
Zahlen in Europa heute | Zahlen in der arabischen Welt heute | Römische Zahlen |
---|---|---|
0 | ٠ | - |
1 | ١ | I |
2 | ٢ | II |
3 | ٣ | III |
4 | ٤ | IV |
5 | ٥ | V |
6 | ٦ | VI |
7 | ٧ | VII |
8 | ٨ | VIII |
9 | ٩ | IX |
10 | ١٠ | X |
Manche Libanesen ja. Wie kommt das? Es leben sehr viele Libanesen in Deutschland, die dann auch Deutsch gelernt haben. Diese fliegen meistens in den Ferien zu ihren Eltern und Verwandten in den Libanon. Es gibt auch Libanesen, die in Deutschland gelebt haben und jetzt wieder im Libanon leben.
Viele junge Libanesen wollen nach Deutschland, um dort auf die Universität zu gehen oder dort Arbeit zu finden. Vorher müssen sie aber im Libanon auf einer Sprachschule Deutsch lernen, meistens ist das das Goethe-Institut in Beirut. Wenn sie in einer anderen Stadt wohnen, müssen sie oft ein bis drei Stunden zum Institut mit dem Bus fahren.
Kurz, es kann immer wieder sein, dass Du Libanesen triffst, die Deutsch sprechen.
Hier unten habe ich Dir eine Liste der wichtigsten libanesischen Wörter aufgeschrieben. Viele dieser Wörter oder Ausdrücke werden auch, vor allem bei den Christen, auf Französisch oder Englisch gesagt. Wenn Du weitere Wörter wissen willst, maile mir: kinder@derLibanon.de. (Zwei gleiche Vokale hintereinander musst Du lang aussprechen, f: Diese Form sagt man zu Mädchen oder Frauen, es ist die feminine, also weibliche Form, m = diese Form benutzt man für Jungs oder Männer, es ist die maskuline, also männliche Form.)
Deutsch | Libanesisch | Antwort: zu Frauen (f) zu Männern (m) |
---|---|---|
Danke – bitte | schukran | tikram (m) tikrame (f) frz. Merci. |
Vielen Dank. | Merci ktiir. (Das ist eine Mischung zwischen Französisch (merci = danke) und Libanesisch (ktiir = viel). |
|
bitte (wenn Du etwas möchtest) |
Allah chalik (m), Allah chalike (f) engl. Please. frz. S‘il te plaît. |
|
ja | na'am (höflich), eh | |
nein | la | |
Guten Morgen. | Sabah el-cheer. | Sabah en-nuur. |
Gute Nacht. | Tisbah ala cheer. | U inta (m) / inte (f) bi cheer. |
Hallo | Marhaba | Marhaba |
Willkommen. | Ahlan wa sahlan | |
Wie geht’s? Gut und dir? |
Kiifak? (m) Kiifik? (f) |
Mnih (m) u inte (f)? Mniha (f) u inta (m)? |
ich | ana | |
Du | inta (m) inte (f) |
|
er | huwe | |
sie | hiyye | |
es | huwe, hiyye | |
wir | nahna (h bitte als H aussprechen) | |
ihr | into oder intu | |
sie | hinne | |
Wer? | Miin? | |
Wo? – Hier. | Weyn? | Hoon. |
Wohin? Nach... | La weyn? | A... |
Woher? – Von… | Min weyn? | Min… |
Wo bist Du? | Weynak? (m) Weynik? (f) |
|
Warum? – Darum! | Leesch? | Heek! |
Sesam öffne dich! | Iftah ya simsim | |
Du Idiot (Du Esel)! | ya hmaar (m), ya hmaara (f) |
|
Scheiße! | chara | |
|
||
Zahlen | ar‘aam, arqaam | |
0 | ٠ | sifr |
1 | ١ | wahad |
2 | ٢ | tneen |
3 | ٣ | tlete |
4 | ٤ | arba |
5 | ٥ | chamse |
6 | ٦ | sitte |
7 | ٧ | saba'a |
8 | ٨ | tmene |
9 | ٩ | sisa'a |
10 | ١٠ | aschra |
Du musst auch gut aufpassen, ob sie den Buchstaben (Vokalen) a, e, i,
o, u lange oder kurz aussprechen, denn sonst hat das Wort manchmal eine
andere Bedeutung. Im Deutschen gibt es ja auch einen Unterschied, ob man
„Er ist weg.“ oder „Das ist der Weg.“ sagt.
Einmal wird das „e“ kurz und einmal lange ausgesprochen.
Hier ein Beispiel im Libanesischen:
Libanesisch | Deutsch |
---|---|
min | von |
miin | wer? |
Ja, es gibt die typischen internationalen Wörter, die in
vielen Ländern und auch im Libanon benutzt werden. Das sind zum
Beispiel:
Pizza, Hamburger, Taxi, Hotel…
Es gibt aber auch Wörter, die sich wie deutsche Wörter anhören, aber eine ganz andere Bedeutung haben. Diese Wörter nennt man auch „Falsche Freunde“. Kein Wunder ;-) Das gibt es z.B. auch zwischen der deutschen und englischen Sprache: zum Beispiel engl. „gift“ ist nicht das deutsche Wort „Gift“, sondern bedeutet „Geschenk“. Was denkt sich wohl ein Deutscher, der in England an einem Geschäft liest „Gift shop“? Verkaufen sie da Gift? Natürlich nicht, die haben dort Artikel, die gut zum Verschenken geeignet sind.
Libanesisch | Hört sich wie folgende deutsche Wort an: | Übersetzung des libanesischen Wortes |
---|---|---|
fiil | viel | Elefant |
hoon | Hohn | hier |
schu | Schuh | was |
händi | Handy | Schnurloses Telefon (Hörer) |
biir | Bier | Brunnen |
kalb, kälb | Kalb | Hund |
Soviel ich weiß, gibt es kaum Kamele für Touristen: Es gibt ein Kamel für Touristen bei dem kleinen Schloss Mussa in der Nähe von Beiteddin in den Schuf Bergen (südlich von Beirut) und ein paar in Baalbek, bei den großen alten römischen Tempelanlagen in der Hochebene Bekaa. Vielleicht gibt es noch ganz wenige Nomaden, die ein paar Kamele haben.
Es gibt ein paar vierbeinige Esel oder Maultiere in den Dörfern. Aber sie sind sehr selten geworden. Die Autos haben sie zum größten Teil verdrängt.
Dann gibt es noch viele „zweibeinige Esel“ überall im Libanon ;-) „Esel“ ist im Libanon ein sehr häufiges Schimpfwort, obwohl Esel sehr intelligente Tiere sind. Auf libanesisch heißt „Esel“ „hmaar“ (für Jungs und Männer) und „hmaara“ (für Mädchen und Frauen).
Ach ja, da fällt mir eine Scherzfrage ein, die funktioniert auf
Deutsch und Libanesisch:
Wie viele Tiere gibt es im Auto?
Wenn Du die Pferdestärke mitrechnest, gibt es auch viele Pferde im
Auto und manchmal der Esel, der wie ein Idiot fährt ;-) Top
Es gibt ein paar Rennpferde im Libanon. In der Hauptsatt Beirut gibt es eine große Pferderennbahn, in der regelmäßig Pferderennen stattfinden. In den Bergen gibt es ein paar Pferdehöfe, wo man Reitunterricht nehmen kann.
Ach ja, da fällt mir eine Scherzfrage ein, die funktioniert auf
Deutsch und Libanesisch:
Wie viele Tiere gibt es im Auto?
Wenn Du die Pferdestärke mitrechnest, gibt es auch viele Pferde im
Auto und manchmal der Esel, der wie ein Idiot fährt ;-)
Ja, in Beirut, der Hauptstadt vom Libanon, gibt es eine Pferderennbahn, wo regelmäßig Pferderennen stattfinden. Früher, als die Römer im Libanon waren, gab es auch Pferderennen im Süden, in Tyros. Heute noch kannst Du dort die Ruinen der Rennbahn und der Tribüne besichtigen. Wenn Du dort bist, stell Dich mal in Ruhe hin und schließe die Augen. Nun stell Dir vor, wie die Menschen damals, in ihren Kleidern auf der Tribüne saßen und den Reitern zuriefen. Hörst Du die Pferde auf der Rennbahn im rasenden Galopp rennen? Top
Nun ja, wer gibt schon gerne zu, dass er (manchmal) ein Idiot oder verrückt ist? Du etwa? Im Libanon gibt es eine Art Witz: Früher gab es im Libanon eine berühmte psychiatrische Klinik (Irrenhaus) mit dem Namen „Asfuriyye“ (hat im Arabischen mit dem Wort „Vogel“ zu tun), das aber irgendwann geschlossen wurde. Nun stellte sich die Frage: Warum wurde diese Klinik geschlossen? Antwort: Die Klinik ist zu klein geworden, somit hat man den ganzen Libanon als Irrenhaus erklärt ;-)
Aber mal ernsthaft gefragt: Was ist schon „normal“? Und wer von uns ist „normal“? Wären wir alle gleich, wäre die Welt doch langweilig, oder?
Du hast bestimmt schon gehört, dass manche Vögel im Winter aus Deutschland und anderen kalten Länder in den warmen Süden nach Afrika fliegen. Auf ihren Weg nach Afrika kommen diese Zugvögel auch beim Libanon vorbei. Manche bleiben auch hier. Leider haben manche Libanesen Schießen auf Singvögel oder andere Vögel als Volkssport und schießen sie ab. Oft landen die Singvögel dann in der Pfanne und danach als Delikatesse (als leckeres Essen) auf dem Teller. Wie schon vorher erwähnt: Andere Länder – andere Sitten. Und überleg mal, wir essen ja eigentlich auch Vögel, denn ein Hähnchen ist bzw. war auch einmal ein Vogel.
Wie viele Singvögel im Winter das kalte Deutschland oder andere kalte Länder in Europa verlassen, fliegen auch die Störche in den warmen Süden, meist nach Afrika. Meistens geht ihre Flugroute auch über den Libanon. Dort müssen sie allerdings aufpassen, dass sie nicht von Hobbyjägern abgeschossen werden. Top
Ja, aber sie sind sehr selten und müssen geschützt werden.
Sie haben sehr schlechte Lebensbedingungen an der libanesischen
Küste, da der Mensch in die Natur eingreift, sie verschmutzt und
zum Teil auch zerstört. In Tyros, eine südliche
Hafenstadt, gibt es das Projekt „Sea Turtle Conservation“,
das den Schildkröten hilft, vor allem, wenn diese an der Küste
ihre Eier in den Sand vergraben.
Auch bei den Inseln vor der nördlichen Hafenstadt Tripoli
versuchen Schildkröten ihre Eier in den Sand zu legen, damit
später kleine Schildkröten ausschlüpfen können. Gott
sei Dank ist auch dort ein Naturreservoir eingerichtet, welches die
Schildkröten und ihren Lebensraum versucht zu schützen
Richtig gefährliche Tiere gibt es eigentlich nicht. Du musst keine Angst haben. Nur wenn Du im Meer schwimmen gehst, solltest Du die Libanesen fragen, ob es momentan Quallensaison ist. Die fast durchsichtigen Feuerquallen (oder auch Leuchtquallen genannt) können Dir sehr weh machen, wenn Du sie berührst. Im Libanon heißen sie andiil. Dann nämlich wird Deine Haut ganz rot und brennt fürchterlich. Du darfst auf keinen Fall kratzen, denn dann wird es nur noch schlimmer. Geh schnell zu einem Erwachsenen, am besten zu Deinen Eltern, die einen Libanesen fragen sollen, was man jetzt machen soll (siehe auch Artikel weiter oben). Top
Vor dem libanesischen Bürgerkrieg, der 15 Jahre lang dauerte, gab es in Beirut einen großen Zoo. Im Krieg hat aber niemand mehr auf die Tiere aufpassen können, da es viel zu gefährlich war. Deshalb sind die meisten Tiere verhungert.
In der Zwischenzeit gibt es wieder einige kleinere Zoos, die auch sehr interessant sind. Manche von ihnen zeigen Kindern, Schulklassen, Studenten und Besuchern in extra Angeboten die Schönheit und Wichtigkeit von Tieren und Pflanzen. Einer ist zum Beispiel in Aley, östlich von Beirut. Er heißt Animal Encounter. In der Bekaa Ebene gibt es sogar ein Feuchtgebiet mit Tieren, die vom Aussterben bedroht sind.
TopDie Autos fahren wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf der linken Seite, also Rechtsverkehr.
Im Libanon siehst Du viele Autos wie in Deutschland. Allerdings sind sie oft mit einem hellbrauner Sandschicht bedeckt, da der Sand vom Strand auch in der Luft ist. Daher muss man viel öfters die Autos waschen oder mit einem Staubwedel abwischen. Hier ein paar Bilder von Fahrzeugen, die man nicht oder kaum in Deutschland sieht.
Im Libanon gibt es heute nur Busse als
öffentliche Verkehrsmittel. Es gibt einige Kleinbusse
(„wään“ genannt), die bestimmte Strecken abfahren.
Sie fahren vor allem auf breiteren Straßen sehr schnell und
gefährlich. Wenn sie ordnungsgemäß als öffentliches
Transportauto angemeldet sind, müssen sie ein rotes Kennzeichen
haben. Wenn nicht, steige nicht ein!
Früher gab es z.B. in der Hauptstadt Beirut auch eine Straßenbahn.
Vor dem Krieg gab es auch einen Zug, der an der Küste entlang fuhr und von Beirut über die Berge nach Damaskus, der Hauptstadt des Nachbarlandes Syriens und nach Homs, eine Stadt im Norden von Syrien.
Vor dem Krieg gab es Züge, die an der Küste entlang fuhren. Eine andere Strecke auf schmaleren Schienen (Schmalspurbahn) ging von der libanesischen Hauptstadt Beirut über die Berge (bei Aley) nach Damaskus, der Hauptstadt des Nachbarlandes Syriens oder von Tripoli im Nordlibanon in die syrische Stadt Homs.
Ganz selten kannst Du noch Zugschienen sehen, aber das meiste wurde im Libanesischen Bürgerkrieg (1975 - 1990) gestohlen oder zerstört und nicht wieder ersetzt. Beim Wiederaufbau des Libanon nach dem Krieg haben die restlichen Schienen oft gestört und sie wurden entfernt oder es wurden Straßen über ihnen gebaut. Heute kann man noch alte verrostete Züge von der Straße aus z.B. in der Hafenstadt Tripoli in Nordlibanon sehen.
Am 3. August 1895 fuhr der erste Zug von Beirut nach Damaskus, die Hauptstadt vom Nachbarland Syrien. Die Strecke war 143 km lang. Die Züge mussten über zwei Gebirge, das Libanongebirge und den Anti-Libanon. Die Libanonbahn wurde von einer französischen Gesellschaft (Société des Chemins de fer Ottomans économiques de Beyrouth-Damas-Hauran) gebaut, als die Osmanen (die damaligen Türken) im Libanon das Sagen hatten.
TopBeim Wetter musst Du zwischen den Küstengebieten am Meer und den
Bergen unterscheiden, die bis über 3000 m hoch sein
können.
Das Beste ist, dass es im Sommer bis ungefähr Ende September nie
regnet und Du alle Ausflüge unabhängig vom Wetter planen
kannst. Sonnenkrem natürlich nicht vergessen! Denn zum einen
schmerzt ein Sonnenbrand sehr und zweitens schadet er Deiner Haut. Das
merkst Du nicht sofort, aber in 20 bis 30 Jahren schon. Dann
ist es aber zu spät.
An der Küste ist im Sommer zwischen 30-36 Grad heiß und auch feucht. Das heißt, Du schwitzt viel. Deshalb solltest Du viel trinken, am besten Wasser in Flaschen vom Supermarkt. In den Bergen ist es dann natürlich kühler und zur Sicherheit solltest Du eine dünnere Jacke mitnehmen, vor allem für den Abend, wenn die Sonne untergegangen ist.
Im Winter regnet es sehr oft und sehr stark. Da das Wasser sich dann in den Straßen sammelt, bleiben häufig die Autos liegen, weil das Wasser bis zur Autobatterie kam. Stundenlanger Stau ist da vorprogrammiert. An der Küste hast Du dann Temperaturen um 10 Grad und es ist feucht. Deshalb frierst Du bei 10 Grad im Libanon und brauchst einen warmen Pullover und eine warme Jacke. In den Bergen liegt meist ab Januar bis März Schnee. Dann kannst Du dort Schi fahren und Snow boarden. Schier und Snowboards kannst Du in den Bergen ausleihen. Im Frühling kannst Du bis mittags Schi fahren und danach im Meer baden! Top
Im Sommer ist es schon gegen acht Uhr abends dunkel, im Winter schon gegen fünf Uhr.
TopAbou Abed Witze
Die Libanesen erzählen oft Witze über den Libanesen Abou Abed. Also den Vater von Abed. Es sind Witze über ihn, seine Frau Imm Abed, seinem Sohn Abed und seinen Freund Abou Steif (Abu Steef ausgesprochen). Manchmal ist Abou Abed richtig dumm, aber manchmal ganz schön clever und er liebt schöne Frauen.
Abou Abed wollte seinem Vater einen Farbfernseher kaufen. Im Geschäft fragte er den Verkäufer: „Haben Sie auch Farbfernseher?“. „Natürlich!“, sagte der Verkäufer. „Gut, dann hätte ich gern einen Grünen.“, sagte Abou Abed.
Homsi-Witze
Eine andere Sorte von Witze sind Witze über die Leute aus der syrischen Stadt Homs, die Homsis. Die meisten dieser Witze kann man mit den Ostfriesen Witze gleich setzen. Kennst Du einen Ostfriesenwitz, ersetze das Wort „Ostfriese“ mit dem Wort „Homsi“ und schon passt es.
Wie überall erzählt man sich auch Witze, die unter die Gürtellinie gehen.
TopDie Libanesen wohnen alle in Häusern aus Stein und Beton. Wie überall auf der Welt gibt es schönere Häuser und wenig schönere. Die reichen Libanesen leben auch in sehr schicken Einfamilienhäusern bzw. Villen. Manche Libanesen weiden ihre Ziegen im Sommer in den Bergen. Dann leben sie in traditionellen Zelten. Im Winter leben sie im Dorf oder in der Stadt. Die meisten von ihnen sind jedoch Syrer, die manchmal die Ziegen von Libanesen weiden und manchmal auch ihre eigenen.
TopDer Zeitunterschied zwischen Deutschland, Österreich, der Schweiz zum Libanon ist eine Stunde. Das heißt, wenn wir 12 Uhr Mittag haben, haben sie im Libanon 13 Uhr Mittag. Sie haben wie wir auch die Sommerzeit.
Die Libanesen haben ein anderes Zeitverständnis als die Menschen in Deutschland. Wenn Dein Freund oder Freundin sagt, dass er/sie um 4 Uhr kommt, dann erwartest Du ihn/sie auch um 5 Uhr oder vielleicht auch 5.10 Uhr. Im Libanon kann es aber sein, dass er/sie erst um 6 Uhr oder 7 Uhr kommt. Es kann auch sein, dass er/sie erst morgen oder nächste Woche kommt. Das ist allgemein so bei den Libanesen. Also, wenn jemand sagt, dass er um 4 Uhr kommt, heißt das, dass er ab 4 Uhr kommt. Willst Du sicher sein, dass der andere wirklich (einigermaßen) pünktlich kommt, dann musst Du nachfragen, wie zum Beispiel: Meinst Du wirklich 4 Uhr oder später? Dasselbe ist, wenn jemand sagt: „Ich komme morgen.“ Das heißt in Wirklichkeit: Ich komme ab morgen. Es kann sein, dass derjenige tatsächlich am nächsten Tag kommt, es kann auch sein, dass er erst nächste Woche kommt. Also frage liebe nach, wie er es meint.
Wenn Du in Europa lebst, kommst Du am besten mit dem Flugzeug in den Libanon. Als Deutsche bekommen Du und Deine Eltern das Visum direkt am Beiruter Flughafen.
Vom Frankfurter Flughafen in Deutschland brauchst Du mit einem Direktflug ca. vier Stunden. Top
Die libanesische Flagge hat oben und unten einen roten Querstreifen. Sie stehen für das Blut der libanesischen Märtyrer, die für ihre Heimat gestorben sind. In der Mitte ist sie weiß mit einer grünen Zeder, den Nationalbaum des Libanon, in der Mitte.
Die Zeder ist wie der Tannenbaum ein Nadelbaum. Seine Äste sind aber viel breiter und sein Holz ist sehr stabil. Er kann bis über 1000 Jahre alt werden. Schon lange war die Zeder der Symbolbaum der Libanesen. Die Ägypter haben das Holz für den Pyramidenbau gebraucht. Sie transportierten die riesigen Bäume auf Holzschlitten, die aus Zedernholz waren. Auch in der Bibel im Alten Testament wird erzählt, dass der König Salamon für den Tempelbau in Jerusalem Zedernholz von dem König Hiram bestellt hatte. Mit dem Holz hat er auch seinen Tempel geschmückt.
Der Libanon wird auch der „Zedernstaat“ genannt. Da siehst Du, wie wichtig die Zeder für die Libanesen war. Auch heute noch ist es der Nationalbaum des Libanons. Top
Der Libanon hat eine sehr lange Geschichte. Viele Völker sind durch den Libanon gezogen, haben ihn besetzt oder mit ihm gehandelt. Du kannst viele alte Gebäude, Tempel und Ruinen im Libanon sehen. Wenn Du neugierig bist, kann das sehr interessant werden. Du solltest dich aber vorher etwas über die Geschichte des Libanon informieren, damit Du dann besser verstehst, was Du siehst und es Dir nicht langweilig wird nur „kaputte Steine und Häuser oder Tempel“ zu sehen.
Auch die Kultur und das Essen können sehr interessant sein. Probiere mal all die verschiedenen Speisen und libanesische Fastfood. Es schmeckt lecker. Aber auch die libanesischen süßen Kuchen und das traditionelle Eis solltest Du unbedingt probieren. Es heißt „busa arabiyye“, also „arabisches Eis“. Es lässt sich beim Abschlecken lang ziehen wie Kaugummi, aber es schmilzt auf der Zunge wie Eis. Viel Spaß dabei :-)
Auch seine hohen Berge und die Hochebene, also die Natur ist wunderschön. Es gibt auch viel Kalkstein. Manchmal siehst Du die großen Felsen mit ihren komischen Rillen. Durch den vielen Kalkstein konnten sich auch viele Höhlen bilden. Eine der größten Tropfsteinhöhle ist Jeita. Außerdem gibt es einige interessante Naturschutzgebiete, wo Du vielleicht auch Schildkröten, die ihre Eier im Sand vergraben, sehen kannst.
„Reisen bildet.“ „Andere Länder –
andere Sitten.“ Diese Sätze hast Du bestimmt schon
einmal gehört. Wenn Du in ein anderes Land fährst, siehst Du
viele neue Dinge. Du merkst, dass sich die Menschen anders anziehen und
sich anders verhalten als bei Dir zu Hause. Frag diese Personen in einem
netten Ton, warum sie bestimmte Dinge so tun wie sie es tun und Du
kannst viel Neues erfahren. Dann kannst Du überlegen, ob Du das
dann auch so machen willst wie sie oder ob Deine Weise (in Deiner
Heimat) besser ist. Manchmal ist es besser sich im fremden Land so zu
verhalten wie die Leute dort. Sie haben ihre Gründe, warum sie
etwas so und nicht anders machen. Manchmal hängt es vom Klima, also
vom Wetter ab, z.B. wie sie sich kleiden.
Lache niemals über Leute, die anders sind als Du – denn genau
dasselbe werden sie von Dir denken. Frage immer in einer netten und
höflichen Art, denn wer fragt wird intelligenter und versteht die
anderen besser.
Vielleicht hast Du Verwandte im Libanon oder Deine Freunde oder Nachbarn kommen aus dem Libanon. Da wäre es doch interessant das Land kennen zu lernen. Der Libanon auf seiner kleinen Landesfläche hat so viele verschiedene Gesichter. Die Unterschiede auf so kleinen Raum können nicht vielfältiger sein. Das ist die Gelegenheit vieles auf kleinem Raum kennen zu lernen anstatt in viele verschiedene Länder zu fahren. Hier einige Unterschiede und Gegensätze, in denen sich Natur, Berge und die Menschen mit ihren Traditionen und Sprachen unterscheiden:
Lies auch die Antwort auf die Frage: „Was gibt es Interessantes im Libanon?“
Hast Du noch Fragen, dann maile mir bitte an kinder@derlibanon.de
und schreibe bitte auch wie alt Du bist. Das hilft mir beim Beantworten
Deiner Fragen.
Vielleicht hast Du auch etwas Interessantes über den Libanon, was
ich noch nicht weiß (oder hier noch nicht geschrieben habe). Dann
schreib mir auch bitte. Ich weiß nämlich auch nicht alles...
Wenn ich Dir bei Neuem auf der Seite mailen soll, schick mir einfach
eine E-Mail.
Sabine M. El-Helou
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